Hat Genf mit seinem pulsierenden Charme generell viel zu bieten, sind Stadt und Kanton für Uhrenliebhaber:innen ein wahres Eldorado. THE FRANKFURTER nahm die exklusive Einladung in die Manufaktur „Watchland“ an, dem Hauptsitz der Schweizer Uhrenmarke „Franck Muller Genève“, die sich mit extravaganten und sportlichen Luxusuhren Weltruf erworben hat. Standesgemäß reisten wir mit einem „McLaren Artura Coupé“ der Dörr Group, einem pfeilschnellen High Performance-Hybrid.
Vormittags, die Sonne steht bereits hoch über der Klassikstadt in Frankfurt-Fechenheim, wo sich in hochtourigen Showrooms alles um die Passion Oldtimer und Supercars dreht. Von dort starten wir unsere Reise in die Schweiz, um die Geheimnisse der Haute Horlogerie von „Franck Muller Genève“ kennenzulernen. In „Watchland“, dem Hauptsitz des Schweizer Unternehmens, wartet auf uns der Einblick in einen hochspezialisierten Herstellungsprozess und der Austausch mit anderen Luxusuhren-Enthusiast:innen. Jeder der noblen Zeitmesser der Marke Franck Muller und jede Kollektion wird in der Manufaktur konzipiert und hergestellt.
PLUG-IN-HYBRID-SUPERCAR
Für unsere Reise zu den Meisterwerken steht uns ein ebensolches technisches Meisterwerk zur Verfügung: der „McLaren Artura Coupé“ mit V6-Biturbo-Hybrid-Benzinmotor. Das neue Modell der Briten ist ein rundum cooler Pfeil mit fraglos rennsporttauglicher Dynamik. Das heißt für uns im Klartext: die vertrauten Scherentüren öffnen, einsteigen und sofort den sinnlichen und elementaren Nervenkitzel spüren. Das Lenkrad ist ausschließlich zum Lenken gedacht, alle Bedienelemente sind drumherum platziert, da kann bis zu Topspeed 330 km/h den Fahrer oder die Fahrerin nichts ablenken. Unser Partner – die Dörr Group in Frankfurt – ermuntert uns, das 680 PS-Coupé auf Herz und Nieren zu testen, was wir uns natürlich nicht zweimal sagen lassen. Präzise und scharf – und trotzdem sparsam – lässt sich der Wagen auf der Autobahn bewegen, die Beschleunigung ist nahtlos und sehr agil, was einfach Spaß macht. Die aerodynamische Effizienz sei bei diesem Modell höher denn je, was wir bestätigen können.
THE BEST OF TWO WORLDS
Bei bestem Wetter im Kanton Genf angekommen, geht es für uns zunächst zur „Geneva Supercar Show“, bei der die neuesten Supercar- und Hypercar-Technologien präsentiert werden. Die erste Auflage dieses viertätigen VIP-Events findet vor der majestätischen Kulisse der Domaine du Grand Malagny in Genthod statt, die der Uhrenmanufaktur Franck Muller gehört. Sich in den historischen Gärten des Anwesens über die Schönheiten von Maserati, Lamborghini, Ferrari und McLaren auszutauschen, die entlang eines Parcours aufgereiht stehen, ist so ein bisschen wie der Himmel auf Erden. Die Nähe zu den außergewöhnlichen Fahrzeugen, die feinen Sexappeal ausstrahlen, ist unbeschreiblich. Umso mehr wächst die Vorfreude, gleich die exklusivsten Neuheiten von Franck Muller Genève zu sehen – das Beste aus zwei Welten erwartet uns an diesem Tag.
„WATCHLAND“
Das Unternehmen Franck Muller Genève ist seinen Wurzeln treu geblieben und hat seinen Sitz in demselben Dorf, in dem 1983 die Manufaktur eröffnete. Inzwischen residiert man in einem eleganten Jugendstil-Herrenhaus von 1905, das allein schon sehenswert ist, und auch seine parkähnliche Umgebung ist ein Traum (atemberaubender Blick auf den Genfer See und den Mont-Blanc!). Mit dem wachsenden Erfolg der Marke entstanden weitere Gebäude im gleichen historischen Stil. In dieser ruhigen, fast poetischen Atmosphäre von „Watchland“ werden die Zeitmesser entworfen und hergestellt. Bei unserer Tour erleben wir das ungewöhnliche Uhrmacherkonzept von „Watchland“: alle Phasen bei der Herstellung einer Uhr – von der Konzeption, über die Uhrmacherei, Montage, Gehäusefertigung, Gravur und so weiter – finden hier unter einem Dach statt. Nach außen werden nur die Herstellung von Zifferblättern und die Stanzung von Gehäusen gegeben (alles auf Schweizer Boden, im Juragebiet). Franck Muller ist damit eine der wenigen Marken, die diese Teile zu hundert Prozent selbst herstellt.
GRAND COMPLICATIONS
Die Gebäude von „Watchland“ könnte man mit einem sehr luxuriösen Zuhause verwechseln – bis man sie betritt. Obwohl es sich um eine durch und durch moderne Produktionsanlage handelt, sieht der „Watchland“-Komplex nicht wie eine Fabrik aus. Hier weht der Geist von Uhrmacher Francesco „Franck“ Muller, der schon in jungen Jahren als Ausnahmetalent galt. Bereits mit 24 Jahren erhielt er Aufträge, wertvolle Armbanduhren zu restaurieren. Mit 33 Jahren gründete er gemeinsam mit einem Edelsteinfasser das heutige Unternehmen. Anfang der 2000er-Jahre dann der steile Aufstieg der Marke – und Prominente wie Arnold Schwarzenegger oder Elton John ließen sich mit den extravaganten Uhren sehen.
Wir sehen riesige CNC-Maschinen, die die Metallblöcke in kleine Uhrwerkskomponenten zerspannen. Dann wiederum werden wir von Ralf Kern, dem Vertriebschef von Franck Muller Deutschland, und seiner Frau Silvia zu Uhrmacherbänken geführt, die von einem warmen, natürlichen Licht beleuchtet sind. Jedes Gebäude gleicht einem Labyrinth voller Räume, in denen die einzelnen Phasen des Herstellungsprozesses durchgeführt werden. Es gibt Eloxierungs- und Galvanisierungsstationen, alte Drehbänke und Poliermaschinen. Nachhaltigkeit ist dem Unternehmen wichtig, so werden etwa Metallspäne aus dem Bearbeitungsprozess zurückgewonnen, so dass sie recycelt und wieder zu verwendbaren Blöcken für zukünftige Komponenten geschmolzen werden können. Um die charakteristischen Damascus-Carbon-Gehäuse zu erhalten, werden Kohlenstofffaserschichten mit dünnen Schichten farbiger Fasern verschmolzen, ein sehr aufwendiger Prozess. Alles spielt sich mit Präzision und erstaunlich großer Ruhe in den Werkstätten aus. Diese Ruhe geht auch von den Menschen aus, die hier arbeiten. An den Werkbänden tragen sie Lupen, wenn sie mit hochkomplizierten Bewegungen die Uhren zusammenbauen. Ein Highlight unserer Tour: „Die komplizierteste Armbanduhr der Welt“ (im Guiness-Buch der Rekorde) – die „Aeternitas Mega“. Alles drin, insgesamt 36 Komplikationen („Grand Complications“) und 1.483 Komponenten – ein Wunderwerk der Mikromechanik und des uhrmacherischen Know-hows.
SIGHTSEEING GENEVA
Luxusuhren kann man nie genug haben, finden wir. Die Marke Franck Muller Genève gehört zu den Must-haves in dieser Liga. Erfüllt fahren wir mit dem McLaren zurück ins Hotel direkt am Genfer See. Das Fünf-Sterne-Hotel und Spa „La Réserve“ ist übrigens ganz nah an der Bahnstation Les Tuileries, in nur zwölf Minuten ist man von dort im Zentrum von Genf. Alternativ bietet das Hotel einen Private Shuttle über den See (unsere erste Wahl). Das Hotel ist bekannt für sein Gourmetrestaurant auf den malerischen Terrassen, doch wir wollen die Zeit nutzen, um in Genf noch ein wenig Sightseeing zu unternehmen. Uhren, Schokolade, die typische Birnentorte, Kultur, historische Bauten, das ist Extraklasse Genf! Unsere Tipps: die elegantesten Läden, die zum Flanieren einladen, findet man am Place du Bourg-de-Four, im Zentrum der Altstadt, und an der Grand-Rue. Empfehlenswert ist auch das 2023 eröffnete „F.P. Journe – Le Journe“, in dem Sternekoch Dominique Gauthier am Herd steht (eine Offenbarung: das 7-Gänge-Menü „Astronic“). Mit diesem Restaurant hat ein Uhrmacher der Haute Horlogerie den Schritt in die Gastronomie gewagt.
Zurück nach Frankfurt nehmen wir viele Landstraßen, um die Kurvenfähigkeit des „McLaren Artura Coupé“ herauskitzeln. Die PS-Stärke reizt und kann ihr ganzes Potential wohl am besten auf einer Rennstrecke ausspielen. Unser Fazit: beim hybridischen Supersport-McLaren sind V6 und E-Maschine beste Freunde. Wir freuen uns auf die Fortsetzung, wenn wir im neuen Cabrio des „McLaren Artura Spider“ Frischluft schnuppern und wieder unsere neue Bestzeit auf einer Franck Muller „Vanguard“ stoppen können.