Um Raum für zeitgemäßes Arbeiten in einer zunehmend vernetzten Welt zu schaffen, hat Mineralwasser-Produzent Hassia am Stammsitz in Bad Vilbel ein „Baumhaus“ gebaut, dessen fantasievolles, kommunikatives Interieur kreatives Arbeiten ermöglicht. THE FRANKFURTER hat sich das vielleicht modernste Büro Deutschlands angeschaut.
Überregional bekannt ist der naturnahe Kurort Bad Vilbel für seine Mineralwasser-Quellen, die unter anderem dem Vulkangestein der Wetterau zu verdanken sind. Der ikonische Hassia-Brunnen im Kurpark ist Botschafter dieses besonderen geologischen Vorkommens, der von dem gleichnamigen Unternehmen mit Sitz in der „Stadt der Quellen“ bewirtschaftet wird. Aus rund 30 Quellen in der Region schöpft die Unternehmensgruppe, die deutschlandweit 1.700 Mitarbeitende an elf Standorten beschäftigt, das Mineralwasser für seine Marken "Rosbacher", "Elisabethen Quelle", "Bizzl" oder eben "Hassia". Was viele nicht wissen: Zu dem rund 160 Jahre alten Familienunternehmen gehören auch Marken wie "Rapp’s" und "Bionade" – letztere wurde 2017 von der Radeberger Gruppe übernommen.
"BIONADE" ON BOARD
Mit der Übernahme von Bionade wurde der Platz im Verwaltungsgebäude, wo sich auch die Abfüllung und die Logistik befinden, schnell zu eng. Denn während die Produktion der Bio-Limo weiterhin im bayrischen Ostheim blieb, wurde in Bad Vilbel ein neues Marketing- und Vertriebsteam aufgebaut. Hassia entschied sich deshalb, auch neu zu bauen. Seit Sommer 2021 ergänzt nun das liebevoll genannte „Baumhaus“ den Hassia-Komplex – und sticht mit seiner außergewöhnlichen, dunkelbraunen Silhouette aus der Masse der eher nüchtern in Weiß gehaltenen Industriebauten heraus.
NEW HOUSE, NEW WORK
Im dreigeschossigen Baumhaus (plus Dachetage) wird „New Work“ und kreatives Miteinander gelebt: Insgesamt 40 Menschen arbeiten hier für das Marketing von Bionade und Hassia sowie für den Vertrieb. Jede:r Hassia-Mitarbeitende kann hier ein und ausgehen, sich von der kommunikativen Atmosphäre, dem ausgefallenen Design und vor allem von den immer gekühlten Getränken aus dem hauseigenen Sortiment erfrischen lassen. Das Entree wurde dementsprechend offen und einladend gestaltet, mit Bar, Sitzstufenlandschaft, Lounge-Ecken, Kochinsel sowie Außenterrasse. Frühmorgens starten hier Mitarbeiter:innen aus der Abfüllung mit belegten Brötchen in den Tag, erzählt Pressesprecherin Sibylle Trautmann bei unserem Rundgang durch das Baumhaus. Dieser Treffpunkt bringe die Mitarbeitenden aus den verschiedenen Abteilungen näher zusammen, man lerne sich kennen und schätzen. Die Innenarchitekt:innen der renommierten Ippolito Fleitz Group aus Stuttgart, die auch für das Interieur des Hochhauses One Fourty West in Frankfurt verantwortlich zeichneten, haben die Räume gekonnt inszeniert – und ihre unverkennbar fantasievolle Handschrift hinterlassen. Man muss sich schon ein wenig die Augen reiben, wenn man aus dem hübschen Kurort-Ambiente in eine Arbeitslandschaft tritt, die man eher im hippen Londoner Stadtteil Hackney vermuten würde.
FLOWING LIKE WATER
Dass sich das Baumhaus nicht abgrenzt, liegt auch an den fließenden Übergängen und Sichtbeziehungen von innen nach außen. Die zwei als Open-Space konzipierten Büroetagen zeichnen sich durch viel Transparenz aus – und haben so gut wie keine Ecken. So fließt man buchstäblich wie Wasser durch die Räume, schwingt hier auf einer Schaukel, spielt dort Tischtennis oder setzt sich in eine der raumbildenden Alkoven mit Blick nach draußen, um in Ruhe arbeiten zu können. Auffallend ist, dass das „Activity-Based“-Office-Konzept mit vielen individuell gestalteten Lösungen aufwartet. Vom Konferenz-Pod, über Artworks auf Boden und Wand bis hin zu Polstermöbeln, die die Ippolito Fleitz Group eigens für das Baumhaus entworfen hat. Um seinem Namen gerecht zu werden, befinden sich nicht nur auf den Etagen überall Pflanzen, sodass man meinen könnte, man befände sich in einem Gewächshaus, sondern auch zwei Apfelbäume auf dem Vordach. Ausdruck zeitgenössischer Architektur, die mit üppig begrünten Dächern und Fassaden das Mikroklima verbessern will – aber eben auch Symbol für die Bio-Früchte und -Kräuter von Bionade sind.
REGIONALITY & RESPONSIBILITY
Dass Nachhaltigkeit beim Baumhaus eine große Rolle spielt, liegt bei Hassia auf der Hand. Schon seit vielen Jahren setzt Deutschlands größter Marken-Anbieter im Bereich alkoholfreier Erfrischungsgetränke auf Nachhaltigkeit, ist am Standort Bad Vilbel klimaneutral und unterstützt zahlreiche nachhaltige Projekte – wie etwa die Renaturierung der nahe gelegenen Nidda oder die Pflanzung von mehr als 1,3 Millionen Bäumen mit der „Hassia Klimaaktion“. Regionalität und Verantwortung wird in dem in fünfter Familiengeneration inhabergeführten Unternehmen großgeschrieben: Nicht mehr als 125 Kilometer weit liefert Hassia seine Getränke zu den Händlern. Mit seinen 500 Mitarbeiter:innen in Bad Vilbel ist der Getränke-Produzent aber auch sozial aktiv, sponsert unter anderem hiesige Sportvereine, veranstaltet das Quellenfest und unterstützt die Burgfestspiele.
NEWBORN BREW KETTLE
Für das Baumhaus kam Hassia auf die Idee, einen ausgedienten Kupfer-Braukessel von Bionade einzuschmelzen und daraus die Fassadenelemente zu formen. Dies zahlt nicht nur auf den Klimaschutz ein, sondern trägt auch zur Markenbildung und -identifizierung von Bionade vor Ort bei. Die Bio-Limonade wird nämlich entgegen herkömmlichen Limonaden ähnlich wie Bier gebraut. Darüber hinaus sind es Aspekte wie eine betonkernaktivierte Decke, die sparsames Heizen ermöglicht, sowie viele umweltfreundliche Materialien, die das Baumhaus nachhaltig machen. So transportieren Decke und Boden aus recycelten PET-Flaschen beziehungsweise Fischernetzen die natur- und menschennahe Botschaft von Hassia und Bionade.
"Während früher mehr Sprudel getrunken wurde, greifen die Deutschen heute eher zu Medium oder stillen Mineralwassern", erklärt Sibylle Trautmann am Ende unseres Rundgangs. „Insgesamt achten die Menschen mehr auf ihre Gesundheit und damit auch auf gesunde Lebensmittel.“ Bionade liege da mit seinen Bio-Zutaten und dem reduzierten Zuckergehalt genau im Trend.
