STEFAN KRÄMER - DER LÖWEN-CHEF IM PORTRÄT

Stefan Krämer ist der Geschäftsführer der Löwen Frankfurt und verbindet Leidenschaft für den Eishockeysport mit klaren Werten und Führungskompetenz. Im Interview zeigt er, wie er Herausforderungen meistert und welche Rolle Familie und Fairness in seinem Leben spielen.

Leadership on Ice – The Vision of Stefan Krämer

Stefan Krämer, geschäftsführender Gesellschafter der Löwen Frankfurt, ist ein Mann, der sich nicht scheut, Verantwortung zu übernehmen. Im Gespräch mit THE FRANKFURTER zeigt er die Eigenschaften eines klassischen Skorpions – entschlossen, kraftvoll und charismatisch. „Ich hoffe, ich gehöre zu den guten Skorpionen“, scherzt er. Diese Eigenschaften braucht es im Eishockey, wo die Geschwindigkeit und Härte des Spiels keine halben Sachen zulassen. „Für mich sind die Spieler Gladiatoren auf dem Eis“, beschreibt Krämer den Sport.

Dabei räumt er mit einigen Klischees auf: „Eishockey ist nicht nur maskulin und actiongeladen, sondern auch ein Sport für Familien. Gewalt in der Halle gibt es nicht.“ Die Faszination für das Spiel wächst oft bei einem ersten Besuch: „Viele, die das erste Mal dabei sind, werden sofort Fans.“

Family First – Werte, die Bestand haben

Privat lebt Stefan Krämer mit seiner Frau und zwei Kindern in der Nähe von Frankfurt. „Meine Familie steht an erster Stelle“, betont er. Die Familie ist für ihn ein Rückzugsort, in dem Werte wie Ehrlichkeit, Fleiß und Pflichtbewusstsein großgeschrieben werden. „Das geben wir auch unseren Kindern mit“, sagt er stolz.

Seine Tochter Emmi, 18 Jahre alt, studiert Jura und arbeitet nebenbei in der Gastronomie. „Es ist wichtig, dass sie ihren eigenen Weg geht und die Herausforderung annimmt“, erklärt Krämer. Diese Werte sind nicht nur in der Familie, sondern auch im Beruf sein Credo: „Man muss mit Menschen fair umgehen. Das gehört zu den Tugenden, die ich großschreibe.“

Die Herausforderungen einer Multifunktionsarena

Ein großes Thema, das die Löwen Frankfurt beschäftigt, ist die über 40 Jahre alte Eissporthalle. „Wir benötigen dringend eine moderne Heimspielstätte“, erklärt Krämer. Die aktuelle Halle ist oft ausverkauft, bietet jedoch weder ausreichend Plätze noch Vermarktungsmöglichkeiten.

Die Stadt Frankfurt plant eine Multifunktionsarena am Waldstadion, aber auch Alternativprojekte wie in Hattersheim sind im Gespräch. „Neben der Arena brauchen wir ein Trainingszentrum, insbesondere für unseren Nachwuchs, der stark wächst“, betont Krämer. Mit etwa 1.000 Mitgliedern ist der Nachwuchsverein eine wichtige Säule für die Zukunft des Vereins.

Im Job bin ich ein harter Hund, aber fair. Man weiß immer, woran man bei mir ist. Stefan Krämer, Geschäftsführer Löwen Frankfurt

Time Is Luxury – Über den wahren Wert des Lebens

Für Stefan Krämer ist Zeit der wahre Luxus. Während er keinen Wert auf Luxusuhren oder teure Autos legt, genießt er es, Zeit mit seiner Familie oder alleine in Nordamerika und Kanada zu verbringen. Dort besucht er Spiele der National Hockey League (NHL) und ist einfach nur Fan. „Das tut mir in der Seele gut“, sagt er über diese Auszeiten. Auch Wanderungen in den Bergen zählen zu seinen kleinen Fluchten aus dem Alltag.

Wenn der Löwe brüllt

Als Geschäftsführer trägt Krämer große Verantwortung. Von den Finanzen über die Spieler, die oft aus Nordamerika, Schweden oder Finnland kommen, bis hin zu Sponsoren – die Aufgabenliste ist lang. Nach Niederlagen fliegen ihm manchmal die Schlagzeilen um die Ohren. Bleibt er dabei immer ruhig? „Es muss schon viel passieren, dass ich überemotional werde. Aber wenn, dann wird es heftig“, gibt er zu. Dennoch: „Im Job bin ich ein harter Hund, aber fair.“