In der aktuellen Ausgabe von THE FRANKFURTER zeigen wir, wie regenerative Praktiken unser Denken verändern – vom Design über Architektur bis zur Mode. Doch die Entwicklung geht weiter. Wir haben für euch weitere Impulse gesucht, warum „Regeneration“ mehr ist als ein Trend: Es ist ein Zukunftsmodell für eine lebenswerte Welt.

Vom Erhalt zum Aufbau - Warum Regeneration weiter geht als Nachhaltigkeit
Während Nachhaltigkeit darauf zielt, weniger Schaden anzurichten, will Regeneration aktiv verbessern, was beschädigt wurde. Sie orientiert sich an natürlichen Kreisläufen, baut fruchtbare Böden auf, stärkt Biodiversität, fördert soziale Strukturen und schafft Systeme, die sich langfristig selbst tragen. Statt nur weniger zu verbrauchen, geht es darum, Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft zu schaffen – ein entscheidender Perspektivwechsel.
Regenerative Mode - Von der Baumwollpflanze bis zum Kleiderschrank
Neben großen Playern wie Kering setzen auch kleine Labels auf regenerativ angebaute Materialien. Brands wie Fibershed oder Christy Dawn zeigen, wie Mode zur regenerativen Bewegung beitragen kann – durch lokale Produktion, transparente Lieferketten und den gezielten Aufbau gesunder Böden. Ein besonders innovatives Beispiel: Die kalifornische Marke Christy Dawn arbeitet mit Ranches zusammen, die Mode buchstäblich „vom Boden auf“ denken. Jeder verkaufte Artikel unterstützt die Aufforstung und Humusbildung auf regenerativen Farmen.
Architektur, die heilt – mit Lehm, Holz & Vision
Inspiriert von natürlichen Bauprinzipien entstehen heute weltweit Gebäude, die nicht nur emissionsarm, sondern ökologisch regenerativ sind. Ein Vorreiter: Das Projekt SILO in Amsterdam. Der Apartmentkomplex nutzt recycelte Materialien, ist energieautark und integriert vertikale Gärten, die lokale Lebensmittelproduktion ermöglichen – mitten in der Stadt. Auch Unternehmen wie RAU Architects oder Studio Anna Heringer entwickeln Lösungen, die Baukultur mit Klimaschutz und sozialer Verantwortung verbinden – zukunftsfähig und radikal lokal.
Regenerative Wirtschaft - Von Vision zur Realität
Neue Modelle wie die Donut-Ökonomie oder regenerative Unternehmen rücken Gemeinwohl, planetare Grenzen und soziale Gerechtigkeit in den Fokus. Plattformen wie Regeneration.org, gegründet von Umweltschützer Paul Hawken, bieten Tools und Beispiele, wie Unternehmen, Landwirt:innen und Städte sich jetzt transformieren können – weg von Ausbeutung, hin zu Kooperation mit der Natur. Auch Städte wie Amsterdam und Barcelona testen bereits Ansätze, die regenerative Prinzipien in ihre Stadtplanung integrieren – von Urban Farming bis zur zirkulären Infrastruktur.
Fazit
Regeneration ist mehr als Hoffnung – sie ist Handlungsstrategie. Ob in der Mode, im Bau, in der Landwirtschaft oder im Design: Regenerative Prinzipien verbinden Innovation mit natürlicher Intelligenz. Sie geben nicht nur der Erde etwas zurück – sondern auch den Menschen, die auf ihr leben. In der aktuellen Frühlingsausgabe von THE FRANKFURTER zeigen wir, wie regenerative Prinzipien in verschiedenen Bereichen wie Design, Architektur und Mode umgesetzt werden und zu einer grundlegenden Veränderung unseres Denkens führen. Wir beleuchten, warum Regeneration mehr ist als ein Trend – es ist ein zukunftsweisendes Modell, das sowohl der Umwelt als auch der Gesellschaft zugutekommt. Denn wir sind der Meinung: Die Zukunft gestalten wir nicht, indem wir bremsen – sondern indem wir bewusst wachsen.