RAINBOW BEAUTY - SOUTH AFRICA

Safari und Wein, Coolness und Abenteuer, Strände und Berge, Luxus-Lodges und sensationelle Hotels - Südafrika vereint die spektakulärsten Reisegründe des Kontinents. Dieses traumhafte Land begrüßt seine Gäste nach einer global schwierigen Zeit wie Phoenix aus der Asche. Kosmopolit und THE FRANKFURTER-Herausgeber Robin Zabler, der erstmals ans "schönste Ende der Welt" reiste, erlebte unvergessliche Momente.

WHAT A WONDERFUL WORLD

Zweifellos hatte der liebe Gott besonders gute Laune, als er zwischen zwei Ozeanen die grandiose Landschaft von Cape Town schuf. Zu Recht wird die moderne Metropole in der kulturell und ethnisch so vielfältigen "Rainbow Nation" Südafrika wegen ihrer spektakulären Topografie mit Rio de Janeiro verglichen. Der imposante Tafelberg thront über der Stadt, daneben der Lion's Head und als quirliger Gegenpol am historischen Hafen, die ebenso berühmte Victoria & Albert Waterfront mit tollen Seafood-Restaurants, Bars und Shops. Nach unserer Ankunft - Flug ab Frankfurt mit Ethiopian Airlines - tauchen wir direkt ein in den internationalen Kosmos dieser Flaniermeile und erleben dort in Afrikas luxuriösestem Hotel The Silo - gleichsam ein gläserner "Leuchtturm" in einem nach den Entwürfen des Londoner Industriedesigners Thomas Heatherwick raffiniert umgebauten ehemaligen Getreidesilo - bereits den ersten Blick ins Paradies.

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Von der Rooftop-Bar (mit Infinity-Pool!) aus, bietet sich uns eine atemberaubende 360 Grad-Sicht auf Kapstadt, inklusive dem Cape Town Eye, wie das Riesenrad an der Waterfront genannt wird. Dieses extrem außergewöhnliche und noch junge Hotel-Juwel, Teil der familiengeführten Royal Portfolio Gruppe, besitzt nur Erstklassiges wie Unikat-Zimmer mit viel Kunst und hochwertigstem Interior, ein Spitzenrestaurant, ein High End-Spa - und, im gleichen Gebäude, das Zeitz MOCAA, Museum of Contemporary Art Africa, die größte Sammlung zeitgenössischer afrikanischer Kunst, die sich mit dem MoMa in New York messen kann.

Überall erleben wir entspannte Lebensfreude und herzlichste Gastfreundschaft, die ganze Stadt atmet Optimismus. Must do's: Sundowner mit einem eiskalten Savanna Dry auf dem Signal Hill oder Tafelberg. Mit der Seilbahn geht es hinauf. Der elegante Küstenvorort Camps Bay ist berühmt für seine Beach Clubs und das "12 Apostel"-Bergpanorama. Bo-Kaap Kapstadts ältestes Quartier, erinnert uns mit seinen vielen kleinen knallbunten Häusern an karibische Orte. Tipp: Haas Collective, ein Creative Hub mit Concept Store, Coffeeshop und Galerie. Probieren: "Death Wish" mit 200% Koffein mehr. Kapstadt, du Wunderschöne! Diese Stadt ist so etwas wie ein Aperitif für unsere Reise durch Südafrika - und so verabschieden wir uns nach zwei Tagen und reich an Eindrücken in Richtung Garden Route - "The Mother of Roadtrips" -, an der sich Naturparks, Wildreservate, Strände mit Pinguinen und Whale-Watching, Surfspots und Weingüter wie an einer Perlenkette reihen.

CAPE OF GOOD WINES

Die Universitätsstadt Stellenbosch, Franschhoek und Hermanus – diese Städte in den sogenannten Winelands haben mein Genießerherz im Sturm erobert. Pittoresk präsentiert sich die hier erhaltene typische Cape-Dutch-Architektur, großartig sind die Steaks (Neueröffnung, Must-taste: The Fat Butcher, Stellenbosch) und einzigartig ist die Weinkultur, die in dieser Region gepflegt wird. Durch das warme, trockene Klima gedeihen weltweit gefragte Spitzenweine. Sich zu entscheiden unter den insgesamt 150 großen und kleineren, familiengeführten Weingütern, wo man mit Tastings verwöhnt wird und auch auf Fünf-Sterne-Superior-Niveau übernachten kann, fällt da nicht leicht.

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Das bezaubernd restaurierte Lanzerac Wine Estate in Stellenbosch etwa zählt zu den Grandes Dames der Güter. Vor über 300 Jahren begann man in den Hügeln die ersten Rebstöcke anzupflanzen. Wir machen Zwischenstopps auf dem Familienweingut Simonsig, ebenfalls eine allererste Adresse und bei Delheim Wines, einer 120 Hektar-Farm, die für ihren ganzheitlich-ökologischen Ansatz sowie ethische und wertschätzende Unternehmungsführung weithin bekannt ist. Die Rebsorten sind Chenin Blanc, Chardonnay und Riesling, unter den Roten ist die Neuzüchtung Pinotage, aus er das Weingut Delheim sowohl Rotwein als auch Rosé keltert. Von dort ging auch eine der größten Landschenkungen in der Geschichte des WWF South Africa aus: 1990 spendete man über 13.000 Hektar Land an der westlichen Grenze des Kruger Nationalparks an den WWF, ein Geschenk an die grandiose Natur- und Tierwelt. Da die Konkurrenz der Weingüter groß ist, setzen private Winzer seit jeher umso mehr auf Innovation und Originalität, und alle haben das "Thinking out of the box" perfektioniert. Das Weingut Simonsig am Fuße des Simonsberges beispielsweise ging mit dem ersten Schaumwein nach französischer Art, dem ersten Chardonnay und dem ersten Riesling vom Kap in die Weingeschichte Südafrikas ein.

Abens, wenn es kühler wird, freut man sich auf behaglichen Bedtime-Luxus. Meine beiden Tipps: Übernachten in der kleinen, aber sehr feinen Farm-Villa La Residence, die inmitten von Weinbergen, Pflaumenplantagen und duftenden Gärten liegt und wo französische Tradition und Kultur par exellence zelebriert werden. Oder mit etwas Glück lassen sich vom intimen 11-Suiten-Beach Hotel Birkenhead House hoch über den Klippen von Walker Bay bei Hermanus Wale beobachten. Wenn beim Dinner auf der privaten Klippenterrasse die Weltklasse-Küche des Hotels alle Register zieht, will man eigentlich nie wieder diesen anmutigen Ort der Schöpfung verlassen. Wären da nicht die Löwen...

THE BIG FIVE

Der Fährtenleser stoppt. Noch ist es stockfinster. Man kann riechen wie Blüten und Gräser langsam erwachen. Unser Ranger leuchtet ins Dunkle - und wir sehen eine Löwenfamilie dicht vor uns. Mama, Papa und die beiden Jungen blinzeln und gähnen herzhaft. Wir halten den Atem an. Das ist real, kein Gitter davor. Die Kleinen fangen an herumzutollen. Sieht niedlich aus, doch wir sind gewarnt: Keep your distance!

Schon bei unserer Ankunft im Gondwana Game Reserve im Herzen der Garden Route, nur vier Fahrstunden von Kapstadt, wurde uns dieser Rat eingeschärft. Unser Safari-Zuhause in diesem außergewöhnlichen First Class-Resort ist eine eigene reetgedeckte 200 Quadratmeter-Villa mit einem riesigen Wohnzimmer, drei Schlafzimmern, drei Bädern und einer großen überdachten Terrasse. Wahnsinn, und das mitten in der Afrikanischen Wildnis! Unser "Game Drive", so heißt die (malariafreie!) Safari hier, führt über Stock und Stein, vorbei an Affenbrotbäumen und Wasserlöchern - bis wir schließlich allen aus der Reihe der ikonischen "Big Five" begegnet sind: Löwe, Nashorn, Leopard, Büffel und Elefant. Die Schönheit dieser freien Tiere und der Respekt, den der Mensch hier diesen entgegenbringt, berühren einfach jeden. Ich spüre tiefe Dankbarkeit, dass man ein Teil dessen sein darf. Hier gibt es kein Oben und Unten, Mensch und Natur begegnen einander auf Augenhöhe. Doch wir hören auch über die Schattenseite. In Südafrika seien seit Jahresbeginn an die 70 Spitzmaulnashörner gewildert worden, berichtet unser Ranger und erzählt auch, wie verachtet im Land die Löwenfarmen seien, die die Tiere aufziehen, um sie von Touristen abschießen zu lassen. Die K9-Unit, eine Anti-Wilderer-Einheit, die wir bei ihrer Arbeit begleiten dürfen, verhindert das Schlimmste, doch, so sagen diese Männer: "Der Kampf wird nie aufhören." Eine harte Einschätzung, aber umso mehr habe ich Respekt vor ihrer so wichtigen Arbeit.

CROWN JEWEL: THE MANOR HOUSE

Unsere Reise geht weiter nach George, "die" Golfstadt Südafrikas. Mehrere weltberühmte Greens liegen westlich dieser kleinen Metropole zwischen Kapstadt und Port Elizabeth. Als Afrikas führendes Golfresort verfügt das Fancourt über drei von der südafrikanischen Golf-Legende "Black Knight" Gary Player entworfene Meisterstücke, darunter den legendären The Links. Das sind schnelle, schwierige Greens. Der älteste Platz im Resort ist der einfachste: Outeniqua, benannt nach dem gleichnamigen Berg im Hintergrund. Wir residieren, kein anderes Wort passt besser, in einer der exklusiven Unikat-Suiten im denkmalgeschützten The Manor House aus dem frühen 19. Jahrhundert - ein Kronjuwel der luxuriösen Herbergen der Garden Route - und genießen in vollen Zügen Michelin-Dining und den großen Spa, der sich als einer der besten Südafrikas einen Namen gemacht hat. Von außen ist das Villen-Refugium europäisch-historisch, innen dominiert zeitgenössisches Design, rundum ideal für den traditionellen "High Tea". Noch ein Highlight: Ausflug zum idyllischen Wilderness Beach im gleichnamigen Nationalpark, das muss man gesehen haben!

THE LION IS NOT SLEEPING TONIGHT

"Ich hatte eine Farm in Afrika ...", das Zitat von Tanja Blixen kommt mir in den Sinn, als wir George verlassen und mit dem Kleinflugzeug in Richtung Kruger Nationalpark starten. Diese schier unendliche Weite, hier Bergland, dort riesige Mango-Plantagen, Gnu-Herden, Gras bewachsene Ebenen, alles strahlt von oben eine unerschütterliche Erhabenheit aus. Ein Gefühl, das uns auch am weltberühmten Nationalpark empfängt, eine Art Arche Noah, in welcher der Mensch nur Gast ist. Hier leben allein 147 Säugetierarten. Again: Keep your distance! Das kennen wir schon und beobachten aus sicherer Entfernung, wie ein Elefantenjunges mit Mutter und Tanten aus einem Pool es Luxusresorts Royal Malewane Lodge - im Wildreservat Thornybush Private Game Reserve an der Westgrenze zum Kruger Nationalpark - seelenruhig trinken.
Die Dickhäuter lieben sauberes Wasser, das weiß hier jeder und man lässt sie gewähren. Gäbe es eine Steigerung von Ultra-High End, dieser Safari-Spot - mit privater Landebahn - würde die Auszeichnung verdienen. Beheizter Sportpool, Dampfbad, romantische Bush Tent Dinners inmitten der Wildnis, exquisite Küche, die absolut individuell abgestimmt ist (auch koschere Küche), preisgekrönte Wellness-Anwendungen, edelste Suiten für maximal 20 Hotelgäste (jede besitzt einen Private Pool) und natürlich Big Five-Safaris, das sind nur einige der Gründe, hierher zu reisen. Besitzerin Liz Biden, die wie bei allen ihren Häusern der Royal Portfolio-Hotelgruppe, bei dem Interior Design selbst Regie führte, hielt bei der jüngsten Renovierung den kolonialen Charakter der Lodge bei, peppte die Inneneinrichtung jedoch mit neuen Möbelstücken, exotischen Stoffen und markanten Farbakzenten auf. We love: Während man in der bestens sortierten Gin- und Whiskey Bush Bar genüsslich am Drink nippt, kann man Tiere am nahen Wasserloch beobachten (vielleicht sieht man am Tresen Hollywood-Stars, die sich oft in der noblen Africa House-Villa der Lodge einbuchen). Wir belassen es nicht beim Wasserloch, sondern starten frühmorgens mit dem Ranger, um wieder die Löwen ganz nah brüllen zu hören...

Warum Südafrika? Großartige Begegnungen mit fantastischen Menschen, grandiose Landschaften und eine reiche Tierwelt, die wir erhalten müssen, denn sie ist einzigartig. Denke ich an Südafrika, und ich werde wiederkommen, denke ich aber vor allem auch an den gigantischen Sternenhimmel, der dort zum Greifen nah scheint. Man taucht wie ins Universum ein und öffnet sein Herz wie nie zuvor.

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