Mit dem Hybridturm ONE im Europaviertel hat das Büro Meurer Architekten eine markante Landmarke in der Skyline-Landschaft Frankfurts geschaffen. Und wie kein anderes, öffnet sich das Hochhaus dem allgemeinen Publikum. THE FRANKFURTER sprach mit den Architekten Thomas Meurer und Magnus Jakob.
Manch einer sieht in der Silhouette des neuen Hochhauses ONE, das sich nun in unmittelbarer Nähe zum Messeturm und der Skyline Plaza Frankfurt erhebt, eine Eins – dem Namen entsprechend. Doch das war nicht die Absicht, so Architekt Thomas Meurer. Die besondere Form mit der Auskragung im 34. Geschoss entstand, um das Baufeld auszunutzen und dabei auch auf die umgebenden Gebäude Bezug zu nehmen. So entstand ein prismenförmiges Gebäude auf dem Grundriss eines Trapezes, das mit der Geometrie spielt und damit dem ONE eine außerordentlich markante Form verleiht. Als eines von vielen neuen Hochhäusern in der Stadt – neben dem OmniTurm, dem One Forty West, dem Grand Tower, dem Eden oder dem noch im Bau befindlichen Four – steht das ONE vor allem für die öffentliche Nutzung. Untergebracht sind darin ein Hotel, Co-Working-Spaces, Büros, Skybar und im Erdgeschoss eine Bar. Bis auf die Büros kann all das von allen genutzt werden.
HYBRID TOWERS ARE EN VOGUE
THE ART OF MONEY
Der Bauherr und Projektentwickler CA Immo wollte unbedingt viel Fläche vorab vermieten – was dann auch gelang. Man fand mit dem nhow Hotel einen Mieter, der etwa ein Drittel der gesamten Fläche belegt (1. bis 14. Stock). „The Art of Money“, lautet das Motto des 4-Sterne-Superior Design & Lifestyle Hotels nhow der NH Hotel Group. Das Designkonzept stammt aus der Feder des spanischen Innenarchitekten Rafael de La-Hoz Castanys. Insgesamt 375 Zimmer im Boutique-Charakter mit unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen bietet das nhow. Daneben gibt es auch einen Fitnessbereich. Darüber befinden sich vom 15. bis zum 21. Geschoss die Co-Working-Plätze der Firma Regus respektive Spaces. Von hier aus hat man auch die Möglichkeit, die Dachterrasse zu nutzen. Darüber wiederum liegen Büros – etwa Anwaltskanzleien, eine Beratungsfirma und auch die Bank Crédit Agricole. Im 47. Geschoss lädt die NFT Skybar & Restaurant (betrieben durch das nhow Hotel) mit einem umlaufenden Balkon ein, die sagenhafte Aussicht zu genießen. Die Lobby kann sowohl von den Mitarbeitenden, den Hotelgästen sowie externen Gästen genutzt werden – hier locken ein Café, die Bar „Gold“ und Loungemöglichkeiten. Nur zehn Etagen im ONE sind bislang noch nicht belegt.
STRIKING CANTILEVER
COMPLETELY DIGITALIZED
Auch auf Nachhaltigkeit wurde Wert gelegt. Das ONE ist mit dem höchsten Platin-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet. Hierbei gehe es nicht nur um Ökologie, sondern auch um Ökonomie und Social Governance, betont Meurer. Als nachhaltig hebt er die Flexibilität des ONE hervor. Das Hochhaus unterschreite die Vorgaben der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) um fast 37 Prozent. Aber auch der Sonnenschutz sei einmalig – man könne selbst bei heruntergelassenen Jalousien noch nach außen schauen. Das Haus sei zudem komplett digitalisiert. Nähere man sich dem ONE, erkenne es einen via Smartphone und man könne etwa schon den Aufzug rufen. Und was mache man nach so einem Riesenprojekt? Meurer und seinem Team geht die Arbeit nicht aus – derzeit arbeite man unter anderem an einem „Groundscraper“, dem neuen Headquarter der Energie Baden-Württemberg (EnBW).