MAGICAL OMAN

Das Sultanat Oman auf der Arabischen Halbinsel ist ein Paradies, das den Zauber aus Tausendundeiner Nacht und Moderne vereint. Hier lässt sich die alte Kultur des Orients in all ihren Facetten entdecken und auch landschaftlich sind die Kontraste höchst beeindruckend. THE FRANKFURTER-Herausgeber Robin Zabler erzählt von einer Reise in ein märchenhaftes Land, in dem kein Wunsch unerfüllt bleibt.

Unsere Reise durch das Paradies im Land von 1001 Nacht

SEA, SOUKS & SILENT DESERT

Noch vor ein paar Jahren war der Oman ein Geheimtipp unter Luxusurlauber:innen. Mittlerweile zählt die Destination – der wohl märchenhafteste aller Wüstenstaaten – zu den beliebtesten. In den letzten Jahrzehnten erlebte der Oman einen außerordentlichen wirtschaftlichen Aufschwung und die Gesellschaft einen Modernisierungsschub. Es ist das Land der Handwerkskünste, der traditionellen Souks und mächtigen mittelalterlichen Festungen. Dank des Ölreichtums wurden breite, beleuchtete Highways für die zahlreichen SUVs gebaut. Gleichzeitig wurde darauf geachtet, dass in den vielen verwinkelten Souks des Landes weiterhin der beste Weihrauch der Welt feilgeboten wird..

Es gibt sehr gute Gründe, weshalb diese Destination ein Trendsetter geworden ist: traumhafte Strände, das türkisfarbene Wasser des Arabischen Meers, aufregende Unterwasserwelten, die Weiten der Wüste, die Stille der Wadis, fantastische Bergmassive, tropische Natur und das bunte Treiben in den zahlreichen Souks. Der Oman ist ein perfekter Mix aus Meer, Wüste und Stadt. In den schönsten Luxushotels erlebt man Orient at its best und die exquisite Kulinarik ist schlichtweg ein Fest für Auge und Seele. Was den Oman jedoch so besonders macht und was viele andere Ziele, die zu Besuchermagneten werden, oft nicht erhalten können, ist seine Magie. Wieso der Oman das kann? Nun, das Sultanat versucht nicht, um jeden Preis zu gefallen oder zu prahlen. Oman ist stolz auf das, was es ist: ein zufriedener, aufgeschlossener Staat, der seinen Sultan verehrt. Vor allem aber sind die Omanis sehr herzliche und gastfreundliche Menschen, die mich während meiner gesamten Reise nachhaltig beeindruckt haben.

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FRAPORT VIP-SERVICE

Für viele beginnt der Urlaub erst, wenn sie aus dem Flieger steigen. Für mich startet er bereits vor dem Abflug. Keine langen Schlangen am Check-In, kein stressiges Durchschleusen in die Flieger. Mit dem Fraport VIP Service erlebe ich ein entspanntes Reisen bereits am Flughafen. Der einzigartige Service ermöglicht mir einen sorglosen Luxus-Aufenthalt am Flughafen, wo ich schon bei der Ankunft auf „Urlaubsmodus“ schalten kann. Durch die eigens für VIP-Gäste zur Verfügung stehende Sicherheits- und Passkontrolle spare ich wertvolle Zeit. Auf insgesamt 1.300 Quadratmetern kann ich vor meinem Langstreckenflug in einer eigenen Lounge und Suite entspannen, während die Reiseformalitäten für mich erledigt werden. Kurz vor dem Boarding werde ich mit einer Luxus-Limousine direkt zum Flugzeug gefahren. Mehr Service und erstklassiger Komfort geht nicht.

OFF TO MUSCAT!

In knapp sieben Stunden entfliehe ich dem grauen Frankfurter Herbstwetter in garantierte Wärme und Sonne. Nur etwa zehn Minuten Autofahrt sind es vom Flughafen zu meinem ersten Stopp, das Kempinski Hotel Muscat. Das luxuriöse Resort liegt am wunderschönen sechs Kilometer langen Sandstrand im neu erschlossenen Stadtviertel Al Mouj. Eine lichtdurchflutete Fensterfront, meterhohe Trichtersäulen und Hochglanz-Marmor, wohin das Auge reicht – die prachtvolle Eingangshalle erinnert an den Palast des Sultans. Der Fünf-Sterne-Palast eröffnete im März 2018 und sein ruhiger, gediegen warmer Luxus steht symbolisch für ein Sultanat, das Kabus ibn Said sehr behutsam modernisierte und seine Tradition dabei aber nie verkauft hat. Statt Skyscraper und Beschallung herrscht am Abend in den Straßen von Omans Hauptstadt erhabene Ruhe. Auf dem Zimmer erwartet mich ein Mix aus arabischem und modernem Design mit glamourösen Details. Der Meerblick vom Balkon aus macht Lust auf ein entspanntes Abendprogramm: Dinner unter Palmen direkt am Strand. Im Zale Restaurant wird internationale Showküche serviert und das ist unter dem funkelnden Sternenzelt ein echtes Sinnes-Spektakel.

DIVING AT DAYMANIAT ISLANDS

Wer heute noch das Morgenland sucht, findet es im Oman. Kurz vor Sonnenaufgang: während die anderen Hotelgäste noch träumen, bin ich schon sehr früh auf den Beinen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen zwischen den unzähligen Palmen des Resorts aufleuchten, ist man längst angekommen in diesem kürzlich wachgeküssten Paradies. Gestärkt vom Frühstück, laufe ich einen kurzen Weg ins neue Hafenquartier Al Mouj Marina, wo ich eine Bootsfahrt rund um die UNESCO-geschützen Daymaniat-Inseln unternehme, eines der Schmuckstücke des Oman. Schnorcheln um die Inselgruppe ist ein ganz besonderes Naturerlebnis. Jede der Inseln ist einzigartig und bietet unterschiedliche Unterwasserlandschaften und Lebensräume für Tiere. Meeresschildkröten, verschiedenste Korallenriffe, Calamari, kleine, große, bunte Fische – hier werden Unterwasser-Träume wahr. Natürlich hatte ich gehofft, „Whale Sharks“ (Walhaie) zu sehen. Zwar blieben diese aus – die Natur lässt sich eben nicht planen – aber all die anderen fantastischen Meerestiere haben den Tag zu einem einzigartigen Erlebnis gemacht.

MUSCAT TREASURES

Der nächste Tag führt mich durch Omans Hauptstadt. Das alte Zentrum von Maskat liegt malerisch am Golf von Oman, an einer von Felswänden eingeschlossenen Bucht. Über Jahrhunderte war Maskat der Hauptumschlagsplatz für die kostbare Muskatnuss und den begehrten Weihrauch. Eine Ansammlung niedriger schneeweißer Wohnwürfel (der größte ist 14 Stockwerke hoch) wie aus Sindbads Zeiten erstreckt sich vor mir. Wunderschöne Moscheen prägen das Stadtbild. Die bekannteste Moschee der Stadt und die fünftgrößte der Welt ist die Sultan Qaboos Grand Mosque, die mit ihrer indischen Architektur und ihrer Gewaltigkeit wirklich beeindruckt. In der großen Gebetshalle (Musalla) hängt ein 14 Meter hoher und acht Tonnen schwerer Kronleuchter mit Swarovski-Kristallen und genau 1.122 Glühbirnen über einem der größten Perserteppiche der Welt.

Es folgen weitere architektonische Highlights wie das Royal Opera House, das erste auf der Arabischen Halbinsel, und der Sultanspalast Qasr Al Alam – das prunkvolle Hauptaugenmerk der Altstadt und Arbeitspalast des Sultans. Er wird flankiert von zwei großen Festungen, Al Jalali (1578) zur Rechten und Al Mirani (1588) zur Linken. Beide Burgen stammen aus der Zeit der portugiesischen Besatzung. Sehr zu empfehlen ist das Bait Al Zubair, ein Museum zur Entwicklung Omans mit einer eindrucksvollen Sammlung an Landestrachten, Juwelen, Silberschmuck und Möbeln. Sowie das Nationalmuseum, das verschiedene Ausstellungen zum kulturellen Erbe Omans auf besondere Weise präsentiert. Weiter führt der Weg auf der Corniche, der Uferpromenade, zum Mattrah Souk, dem ältesten Markt Omans. Dieser hat seinen ursprünglichen Charme bewahren können. In den engen, von Weihrauch- und Sandelholzduft erfüllten Gassen, werden erlesene Gewürze, raffinierte Süßigkeiten, Schmuck und Silber angeboten.

ADULTS ONLY: SHANGRI-LA AL HUSN

Nur eine kurze Autofahrt von den Sehenswürdigkeiten und Klängen von Maskat entfernt, befindet sich das glamouröse Hotel Shangri-La Al Husn. Das Resort ist von den kristallklaren Gewässern des Golfes von Oman in der Bucht von Barr Al Jissah umgeben und steht vor einer beeindruckenden Bergkulisse. Das Al Husn, übersetzt „das Schloss“, bietet insgesamt 180 Zimmer, die zu den größten und luxuriösesten im Oman gehören. Anders als das Shangri-La Barr Al Jissah, ist das Al Husn ein exklusiv den Erwachsenen vorbehaltenes Refugium mit einem 100 Meter langen Privatstrand, einem Infinity-Pool und einem instagrammable Innenhof, umsäumt von majestätischen Palmen.

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Tausendundeine Nacht kommt ungefähr hin. So lange würde man nämlich gern bleiben, um jeden Morgen mit pudrigem Sand zwischen den Zehen die paar Meter zum Meer zu laufen. Das stilvolle Innendesign ist von arabischen Palästen inspiriert, lokale Kunstwerke sorgen für schöne Akzente. Und wie im Palast des Sultans fühlt es sich an, wenn Omanis in traditioneller Kleidung jeden Wunsch von den Augen ablesen. Wer nach einer langen Reise seinem Körper etwas Gutes tun will, kann ich die „Signature Asian Blend Massage“ wärmstens empfehlen. Und übrigens: Im November eröffnet im Haus das indische Restaurant Aangan, was den Aufenthalt zusätzlich bereichern wird. Denn hier kreieren der international gefeierte Sternekoch Rohit Ghai und sein Team feinste indische Küche mit modernem Flair.

GREAT VIEW OF THE CANYON

Yalla, Yalla! Auf geht’s! Tag vier führt mich nach Jabal Akhdar ins Hadscha-Gebirge. Ein Traum für Hiking-Abenteurer:innen. Vorbei an historischen Festungen, Dattelpalmen und trockenen Flussbetten, den so genannten Wadis. Entlang gigantischer Schluchten geht es zwei Stunden lang bergauf, bis ich das Anantara Al Jabal Al Akhdar Resort erreiche. Erhaben thront die äußerst stilsichere Luxusanlage auf etwa 2.000 Meter Höhe, ein Teil von ihr übersieht die weite Steppe, ein anderer die Kulisse des Green Mountain. Perfekt mit seiner steinernen Umgebung verschmolzen, herrscht die Anlage wie ein Leopard über grandiose Schluchten. Das Resort zählt zu den am höchsten gelegenen der Welt und lockt mit einzigartigem Luxus und einem atemberaubenden Blick auf den Canyon. Schwer zu sagen, was hier der größere Luxus ist: das Hotel, das überwältigend schöne Bergmassiv oder die ohrenbetäubende Stille.

HIKING ADVENTURES

Kein Wunder, dass unzählige Fabeln aus dem Morgenland von Festbanketten handeln. Abends warten erneut schier märchenhafte Köstlichkeiten in den vier Resort-Restaurants. Das Design des arabischen Restaurants Al Qalaa, mit hängenden Laternen und der weiten Bergkulisse, wurde inspiriert vom Khasab Schloss in Musandam. Hier werden authentische Rezepte aus dem Oman und anderer Golfstaaten mit einem besonderen Twist serviert. Mein Favorit: Omani Lamm Shank – Lammkeule, langsam geschmort mit arabischen Gewürzen, Datteln und Nüssen.

Am nächsten Tag stehen Action und Abenteuer auf dem Programm. Angenehme Temperaturen laden dazu ein, die abenteuerliche, sehr ursprüngliche Bergwelt zu erwandern. Unweit des Hotels beginnen die Hiking-Strecken – allesamt nicht ausgeschildert. Mit einem Guide wird durch ein verstecktes Paradies gewandert. Es ist ein Abenteuer. Körperlich anstrengend, aber kein Survival-Trip. Kletter-Begeisterte kommen ebenfalls voll auf ihre Kosten. Hier gibt es Omans höchsten Klettersteig, Jabal Akhdar genannt. Doch Achtung: Er ist definitiv nichts für schwache Nerven. Man kann sich an den steilen Abhängen abseilen oder mit der Seilrutsche über den Canyon gleiten. Spektakulärer als hier lässt sich der Zivilisation wohl kaum entfliehen.

LADY DI WAS HERE

Nach viel Action folgt bekanntlich Entspannung. Und die finde ich am Infinity Pool. Und wie! Direkt an der Bergkette gelegen, mit Blick auf die Gebirgsschlucht, den das Auge kaum ergreifen kann. Wechselndes Sonnenlicht färbt die Felsen von Grau über Gelb zu sattem Orange bis hin zu Feuerrot. Zum Sonnenuntergang durchbricht der Ruf des Muezzins die tiefe Ruhe. Dass der Oman auch ein bedächtiges Land voller Mystik ist, erklärt sich kaum besser als hier und jetzt. Mein Tipp: Dining by Design bei Diana´s Point! (jene Stelle, die Prinz Charles und Lady Di 1986 besuchten!). Dort erlebt man exquisite Kulinarik mit dramatischer Aussicht. Diana´s Point ist eine Aussichtsplattform, die ins Nichts strebt. An die gläserne Reling gelehnt, hat man den besten Blick auf das Saiq-Plateau und die Rosenterrassen. Seit Jahrhunderten werden in Al Jabal Al Akhdar herrlich duftende Rosen angebaut. Damit ist für mich klar, dass das „Rose Rescue Ritual“ im Spa ein Muss ist.

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WEALTH & WATER

Am nächsten Tag erreiche ich nach etwa einer Stunde Autofahrt die Oasenstadt Nizwa, die im 6. und 7. nachchristlichen Jahrhundert die Hauptstadt des Oman war. Die Altstadt atmet spürbar den Geist von Tausendundeiner Nacht und ist berühmt für ihren lokalen Viehmarkt und das Nizwa Fort – jene Festung, die sich zwischen Souk und Altstadt erhebt. Letztere, einst aus einfachen Lehmhäusern und noch heute mit kunstvollen Verzierungen, geschnitzten Türen und filigranen Fenstergittern, erstreckt sich hinter der Burg. Jahrhunderte hatten die Einwohner:innen Nizwzas hier gewohnt, mit dem Wohlstand zogen nach und nach Familien in die Neustadt und die alten Häuser drohten zu verfallen. In den letzten zehn Jahren nahm die Zahl der Tourist:innen zu und glücklicherweise erkannten die Einheimischen, was für einen Schatz sie da besaßen und dass dieser für die nachfolgenden Generationen erhalten werden muss. Inzwischen ist eine ganze Reihe alter Lehmhäuser restauriert. Restaurants und kleine Hotels mit viel Charme sind eingezogen.

Auf dem Weg zu Sharqiya Sands mache ich kurz Halt in Birkat Al Mouz. Dieses schöne Dorf besticht mit atemberaubenden Palmenhainen und traditionellen Häusern. Dort befindet sich auch das Bewässerungssystem von „Aflaj“, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und dem regenarmen Wüstenstaat eine ganzjährige Wasserversorgung ermöglicht.

WHAT A DESERT NIGHT!

Zwei Stunden lang fahren wir in Richtung Ödland. Zwei Stunden nichts als Stille und die endlose Weite der Wahiba-Sandwüste. Es ist die Art von Wüste, die man sich als Kind vorgestellt hat – ein riesiges goldenes Nichts mit Dünen wie aus einem Tim und Struppi-Buch. In der ewigen Weite der Landschaft fühlt sich der Geist befreit an und doch auf Wanderschaft in einem exotischen Land. Die Übernachtung im Desert Night Camp ist ein einzigartiges Erlebnis. Es ermöglicht mir, den ursprünglichen Lebensstil der Beduinen hautnah zu erleben und einen atemberaubenden Sonnenuntergang zu sehen. Der Bezug zu alltäglichen Dingen findet hier eine neue Bedeutung. Beim abendlichen Lagerfeuer bewundere ich den wunderschönen Sternenhimmel. Jeder Moment entpuppt sich an diesem Ort als kostbar.

Meine Reise in den Oman war ein unvergessliches Erlebnis, mit vielen schönen Momenten, einzigartigen Begegnungen und Highlights. An eines werde ich mich besonders gern erinnern: die persönliche Einladung meines Guides Khalid zu seiner Familie nach Hause. Gemeinsam mit seinen Herzensmenschen an einem Tisch essen zu dürfen, war eine besondere Ehre und hat meinen Aufenthalt perfekt abgerundet.