NO RISK, NO FUN

Frankfurt Fashion Week, Sommerfeste, Konzerte, Leben auf der Straße – es wirkt alles so wie früher. Vor Corona. Vor dem Krieg. Vor dem Klimakollaps. Als gäbe es kein Morgen. Ist das schlimm? Muss man sich für dieses Lebensgefühl schämen? Nein, denn ohne Momente des Glücks gibt es kein Morgen. Für Kommunikations-Experte Claudio Montanini sind Lebensfreude und Mut zum Risiko eng verbunden.

Frankfurt liegt nach dem Aufheben der Corona-Limits und der wiederentdeckten Lust am öffentlichen Leben weltweit auf Platz sieben der lebenswertesten Städte. Das ist mal ein Ranking. Und genauso fühlen wir. Frankfurt, du bist wunderbar. Aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Von den Bürger:innen wachgeküsst. Wir haben gelernt, Covid zu akzeptieren und gehen mit allem Respekt und aller Vorsicht mit dem Risiko einer Erkrankung um. Der Krieg beeinflusst und betrübt uns. Viele engagieren sich, spenden, helfen. Natürlich hoffen wir auf ein Wunder. Eine positive Folge beider Katastrophen ist, dass wir uns bewusst geworden sind, wie wichtig die wesentlichen Dinge des Lebens sind. Dazu gehört ein verträgliches und lebensförderndes Klima. Brauchen wir mehr Mut zum Risiko? Mehr Freude am Leben? Beides. Das sagen sich auch Gastronom:innen, die wieder Servicekräfte einstellen, sofern sie welche finden. Oder gleich selbst mit anpacken. Family & Friends. Wie schön ist der Gibson Club am Opernplatz. Eingebettet in die grünen Wallanlagen, umsäumt von der Skyline, vis-à-vis des „Wahren, Schönen, Guten“, wie es an der Alten Oper zu lesen ist. Wer kann glauben, dass dies nur temporär sein soll? Frankfurt darf sich solche Plätze leisten. Auch dauerhaft.

Mut zeigen die Start-ups, die sich entschieden haben, in Frankfurt zu starten. Es passt einfach vieles: Der kreative Nährboden, die immense Wirtschaftskraft und die Wertschätzung seitens Politik, Wirtschaftsförderung und Business Angels. Die Longlists der Awards – Frankfurter Gründerpreis, Frankfurt Forward oder Frankfurter Sprung-feder – füllt sich schneller als die Jury Pitchdecks lesen kann. Ein gutes Zeichen. Denn dort, wo Entrepreneure den Mut haben, ihre Ideen zu entwickeln, zu investieren und zu wachsen, ist Zukunft. Deshalb haben wir auch den Mut, das HOCI (House of Creativity and Innovation) mitten im Herzen der Stadt zu gründen. Im Bethmannhof. Finanz- und Kreativwirtschaft finden hier zusammen. Das gibt es nur in Frankfurt.