Wer kennt sie nicht? Diese lauschigen Urlaubstage irgendwo in Südfrankreich oder in Italien, an denen man die Orte der Region erkundet, sich Sehenswürdigkeiten anschaut und in Boutiquen oder bei Winzern nach hochwertigen Andenken sucht. THE FRANKFURTER weiß, wo man ganz in der Nähe der Mainmetropole ähnlich Entspannendes erleben kann - und nimmt Sie mit auf Ausflüge nach Aschaffenburg und Miltenberg.
SELIGENSTADT: ICE ICE BABY
Der Weg ist das Ziel. Und so machen wir bereits auf dem Weg nach Aschaffenburg halt, um in Seligenstadt gemütlich durch die hübsche Fachwerk-Altstadt zu schlendern. Natürlich darf dabei ein Eis des legendären Eis- und Caféhäuschens "Zum Maintor" nicht fehlen. Genauso zieht uns die "Alte Schmiede" am Marktplatz an, wo im urigen Gewölbekeller Fleisch- und Pastafreunde auf ihre Kosten kommen. Danach verweilen wir noch kurz im nahen Kloster- und Kräutergarten der ehemaligen Benediktinerabtei und schauen im dortigen Apothekenmuseum vorbei. Im Herbst und Winter ist der beeindruckende Garten bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
ASCHAFFENBURG: CASTLE & CORK
"Den Süden entdecken", heißt ein touristischer Rundgang, der vom Aschaffenburger Schloss Johannisburg (die Nummer eins der Sehenswürdigkeiten) bis zur Saint-Germain-(Garten-)Terrasse - hier direkter Zugang zum Pompejanum, der Ideal-Nachbau einer antiken römischen Villa - und anschließend am Mainufer zurückführt. Wer mehr Zeit dort verbringen möchte, der sollte sich das Innere des Schlosses ansehen. Der Renaissance-Prachtbau beherbergt unter anderem eine Gemäldegalerie mit Werken von Lucas Cranach d. Ä., die Schlosskapelle mit Renaissancealtar, Kanzel und Portalskulpturen von Bildhauer Hans Juncker (ein Hauptmeister der deutschen Skulptur um 1600) und eine Korkmodellsammlung antiker Bauten, welche die weltweit größte Sammlung aus Kork angefertigter Architekturmodelle ist. Unter dem Titel "Rom über die Alpen tragen" laden 45 Modelle zu einem Spaziergang durch das antike Rom ein. Unglaublich detailgenau geben die zwischen 1792 und 1854 entstandenen Nachbildungen die berühmtesten antiken Architekturen der "Ewigen Stadt" wieder.
BAVARIAN NICE
Durch das steinerne Schlosstor gelangen wir wieder in den Schlossgarten. Spätestens beim Flanieren durch diese weitläufige, terrassenartig angelegte und wunderschöne Gartenlandschaft weiß man, weshalb Aschaffenburg auch das bayerische Nizza genannt wird. Ganz, wie es sich auch für die mondäne Stadt an der Côte d‘Azur gehört, machen wir uns, vorbei an Stiftskirche und dem rekonstruierten Fachwerkbau der traditionellen Löwenapotheke, auf den Weg in die Innenstadt, um uns nach funkelnden Preziosen umzusehen. Fündig werden wir bei "Juwelier Vogl". Das Familienunternehmen existiert seit fast 100 Jahren und ist so selbst schon ein historisches Highlight dieser Stadt am Main. Dank eigenem Goldschmied bietet die Familie Vogl alle Services rund um das Thema Schmuck - und ist lizenzierter Rolex-Händler. Warum sich also nicht hier endlich die Traumuhr zulegen, die man schon immer haben wollte?
GLASSES & COFFEE
Der Blick in die Fußgängerzone zeigt, dass es in Aschaffenburg noch viele inhabergeführte Geschäfte mit reicher Tradition und eigener Herstellung gibt. So auch das Augenoptikfachgeschäft "Amon + Sebold". Viele Kunden nehmen lange Anreisen auf sich, um eine Brille der hauseigenen Manufaktur ihr Eigen nennen zu können. 25 Mitarbeiter kümmern sich darum, dass "Amon + Sebold" für optische Brillen eine der ersten Adressen deutschlandweit ist.
Superlecker: Cold Brew aus kolumbianischen Bohnen in der Café-Bar "Karacho" an der Agatha Kirche. Das Stammhaus dieses Kaffee-Eldorados findet man in der nahen Gemeinde Mainaschaff: die weithin bekannte Kaffeerösterei und Manufaktur "Kaffee Braun". Dort gibt es nicht nur fantastischen, fair gehandelten Kaffee, sondern auch Barista-Kurse, Kaffeeseminare und exklusive Rösterei-Führungen sowie Verkostungen. Dabei immer getreu dem Motto "Qualität ist der Weg und nicht nur das Ziel." Und das seit über 35 Jahren.
FINE DINING & GOLF
Kulinarisch wird unser Ausflug im Fine Dining-Restaurant des "Schlosshotels Weyberhöfe" im etwa zwölf Kilometer von Aschaffenburgs Innenstadt entfernten Sailauf abgerundet. Im historischen Ensemble wird man von einer klassischen französischen Küche mit internationalen Einflüssen, die modern interpretiert ist, verwöhnt. Wer bleiben mag, um weiter die Region zu erkunden, findet hier auch eine stilvolle Herberge für die Nacht. Ebenfalls für eine Übernachtung geeignet, genau genommen jedoch einen eigenen Ausflug wert, ist der zauberhafte Ort "Auberge de Temple". Das kleine, edle Landhotel mit Gourmetrestaurant und Kunstgalerie ist eine Oase, in die man sich zurückziehen und neue Energie tanken kann. Hoch oben im winzigen Aschaffenburger Stadtteil Johannisberg thront dieser Geheimtipp.
Apropos Tipp. Wer schon mal in der Region um Aschaffenburg ist und das Shopping-Gen in sich trägt, kommt an einem Besuch bei "Wertheim Village" mit mehr als 100 Markengeschäften, direkt an der A3 gelegen, und dem Outlet des jungen deutschen Damenhosen-Labels "Raffaello Rossi" in Großwallstadt nicht vorbei.
Unterwegs von Aschaffenburg nach Miltenberg führt unser Weg an Niedernberg vorbei. Hier sind wir manchmal, um Golf zu spielen. Die hervorragende Anlage ist kaum eine Stunde von Frankfurt entfernt. Der 18-Loch Meisterschaftsplatz "Golfpark Rosenhof" liegt im reizvollen Ambiente der Weinberge. Mitten im Grün, in der neu gestalteten Eventlocation "Rosenhof Restaurant & Lounge", werden Golfer und ihre Freunde mit gehobener Küche, Kuchen und Torten sowie ofenfrischen Flammkuchen verwöhnt.
MILTENBERG: MEDIEVAL FLAIR
40 Kilometer südlich von Aschaffenburg, malerisch eingebettet zwischen den Hügeln von Spessart und Odenwald, liegt das Fachwerkstädtchen Miltenberg. Das beliebte Ausflugsziel am blauen Band des Mains ist offiziell ein bayerischer Genussort" und macht diesem Titel alle Ehre: Biere vom Fass, etwa von der Altstadt-Brauerei "Faust", Hausmacher-Wurst, herrliche Weine, Käse aus der Region und die Tradition der Häckerwirtschaft (Ausschank der Winzerbetriebe) machen diesen Ort zur rustikalen Schlemmerhochburg. Die Stadt selbst ist ein historisches Kleinod, geprägt von viel mittelalterlicher Architektur. Über den historischen Stadthäusern erhebt sich die mächtige kurfürstliche Burg.
Die Gegend in und um Miltenberg ist Mountainbikern so bekannt wie beliebt - man sagt, es stünden über 150 verschiedene Routen zur Verfügung. Beeindruckend schön ist die Landschaft aber auch für Nichtsportler. Wir lassen also die Bikes zu Hause und starten unseren Ausflug mit dem Ziel, den Aufenthalt in Miltenberg damit zu verbinden, unseren Freunden hübsche Mitbringsel und vielleicht auch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk zu besorgen. Aber zunächst genießen wir das pittoreske Altstadtflair und kehren ein ins hochmittelalterliche "Gasthaus zum Riesen", eines der ältesten seiner Art in Deutschland und bekannt für beste fränkische Küche.
WHISKEY & DESSERTS
Erste Adresse für Liebhaber des hochprozentigen Genusses ist die Whiskey-Destillerie "St. Kilian" in Rüdenau bei Miltenberg. Mit Mut, Leidenschaft, viel Geduld und der Freundschaft zwischen "St. Kilian"-Gründer Andreas Thümmler und dem irischen Master Distiller David F. Hynes begann die Geschichte der heute größten Whiskey-Brennerei Deutschlands. Hier kann man nicht nur tolle Whiskys und Liköre kaufen, man kann auch an diversen Führungen teilnehmen. Bei einer erfahren wir alles über die junge Marke und erleben die einzelnen Stationen der Produktion. Genussvoller Abschluss jeder Tour ist eine Verkostung.
Auch die "Patisserie Walter" steht auf unserer Reiseplanung - eine höchst interessante Adresse für Gastronomen, die ihren Gästen hochwertige Desserts und Nachtisch bieten möchten, ohne diese selbst herzustellen. 1998 in Kleinheubach gegründet, stellt die Patisserie im großen Stil feinste Desserts und Köstlichkeiten für jede Art anspruchsvoller Gastronomie her, etwa für First class Airlines, VIP-Logen und Kreuzfahrten.
HIKE WHERE WINE GROWS
Zuletzt besuchen wir noch den benachbarten Weinort Bürgstadt im schönen Churfranken. Churfranken bezeichnet die westliche Region Frankens, die im Maintal zwischen Odenwald und Spessart liegt. Von hier kommt der Bürgstädter "Rote", der zu einem der besten Rotweine in Franken gehört. Wir empfehlen, den berühmten Spätburgunder direkt beim Winzer in fränkisch-urigen "Häckerwirtschaften" oder bei geführten Wanderungen durch die Weinberge zu genießen - und auf jeden Fall ein paar Flaschen mit nach Hause zu nehmen. Herbstliches Highlight ist der "Fränkische Rotwein Wanderweg": Längs durch Churfranken erstreckt sich dieser über 79 Kilometer, aufgeteilt in sechs Etappen und entlang herrlicher Landschaftsbilder. Links und rechts des Weges findet man immer einen Winzer, der gerade seine "Häcke" geöffnet hat. Wandern und Wein probieren, was für eine köstliche Verbindung!