HONKIFY YOUR LIFE

Jürgen Kadel möchte mit seiner Kunst die Welt etwas bunter, emotionaler, ironischer, lustiger, einfach „honkiger“ machen, wie er sagt. Ausgehend von der Pop Art und einer „tiefen Verneigung“ vor Roy Lichtenstein, Keith Haring, Mr. Doodle und James Rizzi hat der Hesse seinen eigenen Stil gefunden.

Schon während seiner Kindheit in der Nähe von Frankfurt brennt Jürgen Kadel für Malerei und Musik. Nach dem Studium veröffentlicht er im Bereich Techno/House und wagt den Schritt in die Selbstständigkeit als Musiker, DJ und Produzent. Im Lockdown 2020 kehrt seine alte Leidenschaft für die Malerei zurück. Er lädt Fotos seiner Werke bei Instagram (der_honk_malt) hoch und schnell werden bekannte Galerien auf ihn aufmerksam. Seitdem begeistert seine originelle, neu gedachte Pop Art die Kunstfans.

„Honkig“, klingt schräg. Was meint das?

„Headlines, kombiniert mit meinen ‚HONK!-Characters‘, die kreuz und quer über die Leinwand ‚honken‘ und somit jedes Kunstwerk ‚honkifizieren‘, sind Grundlage meiner Bilder. Zumeist kunterbunt gibt es aber auch Ausflüge in nahezu schwarz-weiße Bildwelten. Gemeinsam ist allen Bildern, dass es immer und immer neue Facetten zu entdecken gibt und sie einladen, in die jeweilige Geschichte des Bildes einzutauchen. Unterschwellig gibt es auch versteckte, ironische oder doppeldeutige Botschaften, die aber jeder selbst entdecken soll. Hier lasse ich bewusst Raum für Phantasie und Interpretation.“

Ist der Filzstift noch dein Favorit?

„Früher habe ich meine Skizzen und cartoonartigen Bilder tatsächlich mit Filzstiften oder Eddings gemalt und dabei bin ich, als ich 2020 wieder anfing, geblieben. Ich bin dann auf ein sehr gutes Acryl-Makersystem gestoßen, das ich seitdem nicht mehr missen möchte. Allerdings kombiniere ich die Stifte auch mit Spatel, dicken Markern auf Alkoholbasis und vielem mehr.“

Wie arbeitest du?

„Gerne nachts. Schon früher war ich absoluter Nachtmensch. Die Nacht hat ihre ganz eigene Magie, außerdem ist es so herrlich ruhig und man kann sich so schön in der Arbeit und den Bildern verlieren. Es gibt dann auch nicht die eine Art, an Bildern zu arbeiten. Das ist bei mir immer total verschieden, auch wenn ich Songs schreibe. Da kann mal zuerst der Text oder ein Fragment fertig sein, oder eine Melodie. Bei den Bildern fallen mir irgendwelche ‚Slogans‘ oder ‚Headlines‘ ein und dann beginne ich damit, oder ein lustiger ‚Character‘ will ganz dringend auf die Leinwand, dann beginne ich mit ihm.“

Wie bunt ist dein Input?

„Alltag, Erlebnisse und Erfahrungen während des Reisens und auf den jeweiligen Bühnen, aber auch bei Spaziergängen, überall finde ich Inspirationen. Die Idee zu meiner Bilderreihe #hundeliebe etwa, habe ich durch unsere Labradordame bekommen. Wo sie in ihrem Fell einen Fleck hat, hat mein Character ‚Prinzessin Wuff Wuff‘ ein Herz. Ich habe schon immer sehr visuell gedacht. Früher habe ich oft ‚in Plattencovern‘ gedacht. Das heißt, einige Dinge oder Orte, die ich wahrnahm, wurden vor meinem inneren Auge sofort in ein mögliches Plattencover für meine Musik ‚verwandelt‘.“

„Herzplanet“ ist unser Liebling. Die Message ist offensichtlich, oder?

„In einer Zeit, in der Inflation, Krieg, etc. schon arg aufs Gemüt drücken können, ist es doch schön, wenn man einfach Liebe, Spaß und Freude unter die Menschen bringt. Und wenn ‚Herzplanet‘ oder meine anderen Bilder das zumindest in Ansätzen schaffen, macht mich das glücklich.“