"For people with positive attitude" - lautet die Vision von friendly hunting. Neben München und Düsseldorf hat sich die Luxus-Brand vor drei Jahren mit einem Store an der Neuen Mainzer Straße auch in der Mainmetropole niedergelassen. THE FRANKFURTER traf CEO Christian Goldmann zum Interview, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und in Erfahrungen zu bringen, warum friendly hunting und Frankfurt einfach ein guter Match ist.
Herr Goldmann, Sie haben nach München und Düsseldorf vor drei Jahren einen Store in der pulsierenden Stadt Frankfurt eröffnet. Was hat die Mainmetropole für Sie und Ihre Luxus-Brand attraktiv gemacht?
Nun, Frankfurt ist nicht zuletzt durch den Frankfurter Flughafen zu einer zentraleuropäischen Metropole und einem Drehkreuz aufgestiegen. Das Straßenbild der Besucher ist vielfach international. Frankfurt steht für Aufgeschlossenheit, Frankfurt zeigt, dass Moderne und Tradition im Einklang miteinander stehen können. Das Beste sind definitiv die Bürger dieser Stadt, dass erleben wir täglich in unserem Frankfurter Store. Very warm, welcoming…with a positive attitude.
Wenn Sie einen Look für Frankfurt zusammenstellen müssten, wie würde dieser aussehen? Welche Merkmale stechen für Sie besonders heraus?
Der Frankfurter Kunde liebt farbliche Akzente. Am Tag monochrome business outfits „quite luxury“, akzentuiert mit einem unserer Midi scarfs oder für den Herren mit einem Kite scarf, der gebunden mit einem Gentlemens knot zu einem perfekten farblichen Spot wird. Ein Outfit, das ein Augenzwinkern mit Nonchalance kommuniziert. Auch sind Kleider unsere Spezialität. Diese sind gleichfalls ambivalent „on the day time“ mit long Cardigans und Sneaker gestylt und „at night“ sinnlich, feminin.
Die Looks unserer aktuellen Coverstrecke mit Kim Hnizdo, produziert in Mainhatten, stammen aus Ihrem kreativen Haus. Starke Looks für selbstbewusste Frauen, passend zu unserem Thema “Female Empowerment”. Worauf wurde bei der Auswahl der Looks besonders geachtet?
Jedes Teil unserer Kollektion ist ein Masterpiece edelster Materialien, handgefertigt mit handplatzierten Siebdrucken. Das Phänomen wird beim Tragen noch mehr bewusst. Es sind “die Tentakeln der Liebe”, wie wir sagen. Nichts ist organischer als ein durch wissende Hände, fair und nachhaltig hergestelltes Bekleidungsstück. Female Empowerment auch in unserer Manufaktur, wo wir von jeher die Rechte der Frauen und das Wissen des Handwerks weitergeben. Am Ende sind unsere Produkte Begleiter – wie ein Freund, mit dem man seine Erfahrungen teilt. Das ist mindfulness im Sinne unserer Zeit.
"Female Empowerment” ist nur eines von vielen wichtigen Themen. Ihre Vision lautet “for people with positive attitude”. Dahinter verbergen sich sicherlich wichtige Werte, für die friendly hunting steht. Welche sind das?
Nachhaltigkeit beginnt immer bei einem selbst. Wer sich liebt und das Leben als ein Geschenk betrachtet, achtet sich und kann auch andere lieben und respektieren. Ein abhängiges Entstehen bedeutet, das wir alle unter der Oberfläche miteinander verbunden sind. Ein kleiner Beitrag ist es, dass alle unsere Mitarbeiter hier und in Nepal faire Bedingungen erhalten. Unser Tun zeichnet sich durch Resilienz eines Familienunternehmens aus, das langfristig im Sinne von Generationen denkt und jeden Mitarbeiter sieht und kennt.
Im Bereich der friendly hunting “Maison” findet man neben Fashion auch Home Accessoires wie Cashmere-Kissen, Decken und handgewebte Teppiche aus Seide oder Wolle. All diese hochwertigen Produkte aus feinsten Materialien werden in einem Familienunternehmen in Nepal angefertigt. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Durch einen befreundeten Fotografen kam ich erstmals 2003 nach Nepal und verliebte mich sofort in dieses Land, dessen größter Schatz sicherlich die Menschen sind. Nepal ist und bleibt eine 2. Heimat für mich und unser Familienunternehmen.
Ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der Maison ist das Porzellan, welches zusammen mit der Porzellan-Manufaktur Reichenbach aufwendig hergestellt wird. Können Sie uns hierzu etwas mehr erzählen?
Meine Frau und ich hatten immer eine Vorliebe für Porzellan und liebten es, wie man es in England unkonventionell in den Alltag mischt: Mit unterschiedlichsten Formen, Dekorationen und Farben. Sehr eklektisch – Sammeltassen und Teller werden teilweise an der Wand zu wahren pieces. Unsere aktuelle Porzellan-Edition Eyes of Marrakesch ist eine Hommage an die Wüstenstadt und ihre wunderschönen Muster, Licht und Schatten sowie ihre schillernden warmen Goldtöne. In der Zusammenarbeit mit Reichenbach bleiben wir unserem Anspruch einer Manufaktur treu. Reichenbach Porzellan steht für ein Produkt, das mit höchster Expertise und allen Möglichkeiten rund um das weiße Gold hergestellt wird.
Sie haben außerdem 2008 den Verein Amazing Namasté e.V. gegründet und leiten das Waisenhaus “Amazing Namasté" in Kathmandu, der Hauptstadt von Nepal. Was ist Ihnen in dieser Rolle besonders wichtig?
Der Leitgedanke ist: Chancenlosen eine Chance geben. Wir denken, dass es gut ist, Kindern eine liebevolle Heimat zu geben und Ihnen die Möglichkeit einer guten Ausbildung zu verschaffen. Es ist das Rüstzeug in ein besseres Leben. Verbindlichkeit und Mitgefühl macht glücklich. Nichts ist schöner, als mit dieser Möglichkeit und dem Engagement zu sehen, wie aus kleinen Kindern gute, selbstbewusste Menschen werden. Sie sind es, die unsere Welt zu einer besseren machen können.
Welche Ziele haben Sie sich für das Jahr 2024 gesetzt? Wie wir bereits erfahren durften, wird im neuen Jahr das „Men`s dept.“ gelauncht. Auf welche Besonderheiten dürfen wir uns freuen?
Das ist unter anderem richtig, ein weiteres Ziel ist es, international zu wachsen. Die Kollektion präsentiert sich in diesem Frühjahr dem Fachpublikum in Paris.