Mit dem Claim „Design for Democracy – Atmospheres for a better life“ hat sich Frankfurt RheinMain im Finale um den Titel „World Design Capital 2026“ durchgesetzt. Die Vision ist eine Bewegung, an der alle teilhaben sollen und die das Miteinander stärkt. Eine Seilbahn über den Main ist nur eine der Ideen.
Ist Frankfurt Rhein-Main wirklich ein Design-Hub? Und was hat Design mit Demokratie zu tun? Blickt man tiefer und bindet Städte wie Mainz, Wiesbaden, Darmstadt und Offenbach mit ein, zeigt sich, dass Design die Region historisch und aktuell maßgeblich bestimmt. Angefangen von der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg in Mainz, über die Jugendstil-Bewegung auf der Darmstädter Mathildenhöhe, das Reform- und Wohnungsbauprogramm „Neues Frankfurt“ bis hin zur Firma Braun in Kronberg oder Institutionen wie dem Rat für Formgebung in Frankfurt sind starke Wurzeln vorhanden. Die aktuelle Dichte an Gestaltungs-Hochschulen und Museen ist deutschlandweit einzigartig.
Die Vision für die „World Design Capital 2026 – Frankfurt RheinMain“ lautet: „Gestalten wir, wie wir leben wollen.“ Design wird dabei von den Macher:innen unter der Federführung des Direktors des Museum Angewandte Kunst, Matthias Wagner K – finanziell unterstützt vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen – in einem erweiterten Begriff verstanden: Nicht nur die Gestaltung konkreter materieller Güter, sondern vielmehr von Prozessen, Strukturen und Atmosphären. Geplant ist eine Bewegung zu initialisieren, an der alle teilhaben sollen und die das demokratische Miteinander stärkt. Konkret kristallisiert sich dies in Projekten wie dem Haus der Demokratie nahe der Paulskirche, Austragungsort der ersten deutschen Nationalversammlung 1948, an dem geplant und gearbeitet wird. Für 2026 hat das Team viele Projekte in Aussicht, die von kooperierenden Akteur:innen und Institutionen ausgetragen und begleitet werden sollen – etwa Designkioske oder eine Seilbahn über den Main, die Offenbach und Frankfurt verbindet.