THE STYLISH WAY OF LIFE

So einrichten, dass das Ergebnis ein Gesamtkunstwerk ist. Designer Clemens Hummel von P22 Interior Design hat das Gefühl für wohnliche Extravaganz – und ein Klientel, das davon begeistert ist. Unser Coolness-Spotter Chris besuchte den Stilflüsterer in dessen Showroom, wo Ideen für absoluten Komfort entstehen.

“Alles geht über Mundpropaganda und vor allem über Empfehlung”, erklärt Clemens Hummel seinen Erfolg und blättert in einem Coffeetable-Book, worin einige seiner schönsten Projekte präsentiert werden: atemberaubende Villen und Wohnwelten, die man sonst nur in Architektur-Hochglanzmagazinen sieht. Neid sei rein gar nicht seine Sache, er gönne seinen Kunden, die in Frankfurt und ganz Europa leben, ihren Lebensstil. Oft gibt man ihm komplett freie Hand, das heißt, er kann mit eigener Handschrift und Herzblut sämtliche Möbel, Designlösungen und Accessoires frei aussuchen. Manchmal geht das so weit, dass sogar Seifen und Küchenhandtücher parat liegen, wenn der Kunde einzieht. Und es geht noch anspruchsvoller: “Im Taunus hatten wir bei einer Villa in Abstimmung mit dem Architekten die innenarchitektonische Gestaltung übernommen. Alles darin war eine Sonderanfertigung, jedes Möbelstück und jede Oberfläche.

Seinen guten Ruf als Innenarchitekt hat sich Clemens Hummel durch seine langjährige Tätigkeit für Palais 22 Interior Design auf dem Gelände der Villa Kennedy erworben. Dann kam die Zeit, sich einen Traum zu verwirklichen: der gebürtige Wiesbadener machte sich mit dem Unternehmen P22 Interior Design selbstständig und zeigt jetzt im neuen Showroom – ein Ladengeschäft aus den Wirtschaftswunderjahren zwischen Paulskirche und Museum für Moderne Kunst – wofür er steht. “Direkt an der Berliner Straße, das passt wunderbar, denn ich habe ein Faible für die 50er-Jahre. Die Schaufensterfront lässt mir viel Raum zu zeigen, was wir alles anbieten.” Im Showroom, seine begehbare Visitenkarte, gibt es edelste Leuchten, Geschirr, Besteck, Stühle, maßgefertigte Bettwäsche und Teppiche – von Marken und Designern, die er teils exklusiv in Frankfurt führt.

In diesem Wunderreich komme ich aus dem Staunen nicht heraus: wunderbare Perlmutt-Oberflächen, von Hand bemalte Tapeten, skulpturale Vasen und mit hauchdünnem Schlangenleder bezogene Möbel – wer sich das ins Haus holt, schätzt den behaglichen, großen und kleinen Luxus, den nicht jeder hat. “Es gibt Kunden, die zum Kauf einer Vase kommen und uns danach mit dem Umbau eines Hauses oder Renovierung einer Wohnung beauftragen”, so Hummel. „Muss guter Geschmack teuer sein?“, frage ich. Clemens Hummel verneint und nennt die Voraussetzungen: „Guter Geschmack lässt sich natürlich auch günstiger verwirklichen, eine hochwertige Vase kann schon viel bewirken. Wir verkaufen im Laden auch Accessoires für den kleinen Geldbeutel, direkt zum Mitnehmen, was nicht nur Studenten und junge Familien schätzen.

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Beim Einrichten ist ein gutes Konzept entscheidend. Grundsätzlich ist ein Downgrade bei einem guten Konzept kein Problem, aber schlechte Ideen upgraden wird schon schwieriger.“ Seine Kunden wollen meist Dinge, die eigens und nur für sie angefertigt wurden. Nennen wir es Luxus pur – das Beste vom Besten. Dann kann der Frankfurter aus dem Vollen schöpfen: „Unser Design erschafft ein Passepartout für die Persönlichkeit derjenigen, die diese Räume bewohnen oder besuchen, wenn es etwa ein Restaurant ist“.

Mit seinem Team designt er das Einzigartige und Extravagante und lässt die Entwürfe bei spezialisierten Handwerksbetrieben in der Region umsetzen, etwa „unique walls“ in Bad Homburg, oder, wenn Materialien und Techniken gefragt sind, die in Deutschland nicht zur Verfügung stehen, arbeitet er mit Betrieben in Italien, Frankreich und Belgien zusammen. „Unsere handbemalten Tapeten kommen aus China, denn dort kennt man sich seit hunderten Jahren mit dieser Technik der filigranen Bemalung aus.“

Dass Clemens Hummel ursprünglich Malerei studierte, schlägt sich erkennbar in seinen harmonischen Konzepten und auch im Showroom nieder. Deutlich ist die Schnittstelle von Kunst und Innenarchitektur, seine Räume wirken wie mit elegantem Pinselstrich geführt. Eines will er noch festhalten: „Unser Showroom ist kein Dekoladen.“ Stimmt, aber dieser gibt so charmante Impulse, wie schon einzelne Unikate und schöne Stücke ein Zuhause sehr cool verändern können.