CONTEMPORARY FRANKFURT

Frankfurts Kunstszene ist bunt, vielseitig, aufregend, immer in Bewegung. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Galerien. Wir haben beim letzten Saisonstart eine Auswahl unter den spannendsten Ausstellungen getroffen, um sie zur Kulisse für unsere Cover Story zu machen, und haben mit den Galeristen über die kunstvollen Facetten von Frankfurt gesprochen. Ein Hoch auf arty FFM!

Ist Frankfurt eine Kunststadt? Galeristin und THE FRANKFURTER-Autorin Heike Strelow meint: „Aber ja! Hier findet sich die vielleicht spannendste Museumsszene Deutschlands, mit der Städelschule eine der berühmtesten Kunsthochschulen und ein sehr engagiertes Bürgertum, das die Kunst unterstützt.“

A Gallery called FFM

Auch ihr Kollege Tristan Lorenz wertet gerade diesen interdisziplinären Aspekt als Vorteil: „Frankfurt war seit jeher eine Stadt, in der Kunst, Sammler, Mäzene und Künstler in einzigartiger Weise verschmelzen“, so der Galerist, der sich in der Interessengemeinschaft der Frankfurter Galerien engagiert und somit den Saisonstart mit verantwortet. „Die Organisation, das Finden von Sponsoren, von Unterstützung durch die Stadt etc., das war wieder sehr aufwändig, und ich bin sehr froh über den großen Erfolg in diesem Jahr.“

Ein kurzer Rückblick: Über 50 Galerien und Off-Spaces im gesamten Frankfurter Stadtgebiet zeigten zum Saisonbeginn 2018 ausgewählte Positionen aus ihren Portfolios. Als Besucher konnte man ein unglaublich breites Spektrum zeitgenössischer Kunst erleben, es wurden interessante Führungen auf Deutsch und Englisch und sogar Fahrradtouren angeboten. Bei herrlichem Spätsommerwetter verwandelte sich Frankfurt an diesem verlängerten Wochenende Anfang September in eine große, bunte Kulturhochburg, in der man beim Ausstellungs- und Event-Hopping quasi eine Multi-Vernissage erleben konnte.

Man muss als Frankfurter Sammler nicht nach Berlin fahren, um aufregende künstlerische Positionen zu finden. Heike Strelow, Galerie Heike Strelow
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Ready, steady, art!

DIE KONZENTRATION VIELER GALERIEN UND MUSEEN IM ZENTRUM DER STADT (RUND UM DEN DOM) IST IN DEUTSCHLAND WOHL EINMALIG. Brigitte Maurer, Galerie Maurer
Dennoch sollte man sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, meinen viele Kunst- und Kulturschaffende sowie der Galeristen in Frankfurt. Der Faktor Kunst müsse, so erklärt Tristan Lorenz, noch viel deutlicher als Möglichkeit erkannt werden, Content zu erzeugen. „Frankfurt sollte mehr noch seine Einzigartigkeit in diesem Kunstfeld erkennen und fördern, um neben Berlin und Köln, Städten die oftmals als maßgebend für Kunst in Deutschland gelten, seine sehr individuelle und beispiellose Situation zu stärken.“ In diesem Zusammenhang wünscht sich der Galerist eine stärkere Förderung der Basis- und Kernarbeit, „sowohl die der Galerien als auch der Künstler.“ Es dürfe nicht um ein bloßes Event gehen, ein durch Geld vielleicht einfach umzusetzendes Projekt oder politisches Konzept, „sondern um den langfristigen Aufbau und die substantielle Arbeit für die Vermittlung und Stärkung aller Beteiligten.“