Frankfurt muss Platz schaffen für Ideen jenseits von Parteien und Posten, fordert Claudio Montanini und liest der Metropole die Leviten. Beim Aufbruch 2023 sieht er auch die Bürger:innen in der Pflicht.
Frankfurt vereint so vieles unter einem Dach: Die Metropole ist europäisches Bankenzentrum, Wirtschaftsstandort, Wissenschaftsstadt, Kulturmeile, kreativer Hotspot, Internet-Knoten, internationale Verkehrsdrehscheibe und Sporthochburg mit zahlreichen Vereinen, großen Verbänden und bedeutenden Events. Als kleinste Metropole der Welt stößt Frankfurt auch an Grenzen, mitunter an selbst gesetzte. In einer gewachsenen und wachsenden Stadt bauen sich über die Jahre vielfältige Strukturen auf. Mit ihnen wächst ein Apparat aus Verwaltung, Stadtpolitik und Erfüllungsgehilfen, der lenkt und tut, was getan werden muss, und sich nicht so selten mit sich selbst beschäftigt. So wichtig Strukturen sind, sie verkrusten im Laufe der Zeit bis der Moment kommt, wo sie ihrem ursprünglichen Auftrag nicht mehr gerecht werden, weil von Menschen geschaffene Systeme die Angewohnheit haben, immer komplexer zu werden, bis sie sich selbst den Raum zum Atmen nehmen. So wichtig Strukturen sind, sie verkrusten im Laufe der Zeit bis der Moment kommt, wo sie ihrem ursprünglichen Auftrag nicht mehr gerecht werden, weil von Menschen geschaffene Systeme die Angewohnheit haben, immer komplexer zu werden, bis sie sich selbst den Raum zum Atmen nehmen. Stillstand verwalten oder Fortschritt gestalten? Was kann, will und muss sich Frankfurt leisten? Welche Entwicklungsperspektive hat die vertikale Stadt mit begrenztem Platz? Das weite Umland befindet sich nicht im zentralen Zugriff. Es hat Bezug, aber keine Zugehörigkeit zur Metropole. Ist Frankfurt nur „great“ oder auch „Greater Frankfurt“, wie wir auf Hochglanz bei der Anwerbung von wirtschaftlichen Ansiedlungen erklären?
Frankfurt muss sich ändern. Wir dürfen Frankfurt ändern. Mit einem Plan für Frankfurt. Wie möchte Frankfurt in 20 Jahren sein? An Hessen führt kein Weg vorbei – und an Frankfurt? Viele Wege führen in unsere Metropole und aus ihr heraus in die Welt. Sind wir darauf stolz? Ja. Aber vorher gibt’s noch viel zu tun. Auf geht’s, Frankfurt!
Ihr Claudio Montanini