Lasst uns das Leben und das Wasser feiern! Fragt man Models, was sie so schön macht, ist die Antwort: Viel Wasser trinken! Leider hat die Hydration unserer Haut nur wenig mit Trinkwasser zu tun. Und dennoch: Wasser ist Leben. Das feiern wir mit einer Coverstrecke in der wassersensiblen Metropole Kapstadt.
Wir bestehen zu rund 80 Prozent aus Wasser. Deshalb ist Trinken lebensnotwendig. Wie wertvoll Wasser, vor allem das Trinkwasser wirklich ist, wird (aller-)spätestens dann bewusst, wenn es nur rationiert verfügbar ist. Vor fünf Jahren drohte Kapstadt als weltweit erster Metropole, das Trinkwasser auszugehen. Nur strengste Wasserrestriktionen konnten verhindern, dass „Day Zero“ – der Tag ohne Trinkwasser aus der Leitung – nicht eintraf. So wurde unter anderem der Wasserdruck in der ganzen Stadt gesenkt, damit weniger Wasser aus dem Hahn kommt. Bürger:innen konnten sich bald nur noch an öffentlichen Zapfstellen versorgen. Auf die Notwendigkeit von Wassersparsamkeit wird man heute überall hingewiesen, in Hotels, in Restaurants – noch verstärkt am Ende jeden Sommers, wenn Wasser in Südafrika und insbesondere in Kapstadt zur Mangelware wird. Viele große Hotels machen sich durch eine eigene Entsalzungsanlage unabhängiger. Nach der „Day Zero“- Wasserkrise ist man sensibler geworden, etwa was die vorhandenen Wasserwege angeht, die ihre Bahnen in Fluss- und Kanalläufen durch die Stadt ziehen. Es sind Biotope, die in der Vergangenheit extremer Verschmutzung ausgesetzt waren, inzwischen aber, dank lokaler Gemeinschaften und der Wissenschaft, eine viel größere Wertschätzung als Ökosystem mit guter Wasserqualität erfahren.
HOLY SPRINGS
Wasser wurde schon immer verehrt und gefeiert. Jede Kultur kennt heilige Quellen, Brunnen und Flüsse. Noch heute werfen wir Münzen als Gabe für erfüllte oder noch zu erfüllende Wünsche ins magische Nass – beim Trevi Brunnen in Rom kommen auf diese Weise täglich bis zu 4.000 Euro zusammen, die stets der römischen Caritas zugutekommen. Im 19. Jahrhundert wurde das Mineralwasser als Trinkkur „entdeckt“ und vermarktet, anfangs ging das hessische „Selterswasser“ in Tonflaschen in alle Welt. In Bad Salzhausen in der Wetterau entdeckte der Gießener Chemiker Justus von Liebig die Heilkraft der Solequellen. In Bad Nauheim beuteten bereits die Kelten die salzhaltigen Quellen aus. Wasser machte auch auf diese Weise reich.
HOME RIVER
Frankfurt am Main. Unser Fluss ist Handelsstraße, Museumsufer, Sportparcour und Lebensader in einem. Ein Menschenmagnet. Im August feiern die Frankfurter:innen wieder ihr Museumsuferfest, dass ohne den Fluss nur halb so viel Spaß machen würde. Leider gibt es seit 1963 keine geschlossene Eisdecke und damit auch kein fröhliches Schlittschuhlaufen mehr. Ab und an zeigt der Main seine Krallen, immer wieder kam es in der Stadtgeschichte zu schlimmen Hochwassern. Bei sieben Meter über Normalpegel liegt der Rekord. Die Fluten reichten 1342 bis zum Dach der Dreikönigskirche in Sachsenhausen. Was in Frankfurt aus der Trink- und Brauchwasserleitung kommt, hat ein gutes Stück Weg hinter sich. Zum großen Teil wird der Wasserbedarf der Region Frankfurt-Rhein-Main nämlich aus den Grundwasservorkommen im Hessischen Ried und im Vogelsberg (von dort seit über 150 Jahren) gedeckt. Umweltschützer:innen protestieren immer lauter gegen diesen „Raubbau“. Die häufigeren und längeren Hitze- und Dürreperioden müssen für diese wertvolle Ressource sensibilisieren, so viel steht fest.
FUTURE IS LIQUID
Wasser ist ein Menschenrecht. Wir sind aufgefordert, Wasser als Natur- und Kulturgut mehr wertzuschätzen und seine Güte so anzuerkennen, wie Champagner. Kleine, prickelnde Luftbläschen hat ja beides, Mineralwasser und Brut unterm Korken. Das Leben ist nur mit Wasser auf Dauer ein Fest und Champagner ein geliebtes Topping, auf das man nicht verzichten muss. Zu allem Überfluss, im wahrsten Sinne des Wortes, hat Wasser einen Verwandten und lebenswichtigen Gefährten, mitten in uns. Blut. Dicker als Wasser, heißt es. Blut ist Leben. Und beim Blut herrscht bereits Notstand. In Deutschland spenden nur rund 3 Prozent regelmäßig Blut, Tendenz rückläufig. Dabei wird alle sieben Sekunden eine Blutkonserve benötigt. Wir wissen, die Zukunft ist flüssig:
Honor water, donate blood!