ALWAYS NEW - ANYTIME

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“, wusste vor mehr als 2.000 Jahren bereits Heraklit. Dass wir uns heute täglich neuen Herausforderungen stellen, ist ein Merkmal unserer Zeit. Fluch und Segen gleichermaßen. Wir passen uns an, justieren uns neu, gewinnen neue Perspektiven.

Wir können das: neu und anders. Aber bitte dosiert, ohne Druck und selbstbestimmt. Und ohne gleich alles Liebgewonnene aufzugeben. Wir wollen eigentlich alles: bewahren und verändern. Schöpferisch zerstören und kreativ aufbauen. Ökonom Schumpeter lässt grüßen.

Warum ist das so? Wir bewahren einfach gern bei aller Lust am Experimentieren. Möchten auf Gewohntes, Tradiertes und Vertrautes nicht verzichten. Das ist unsere konservative Seite. Das sichere Nest. Sie dominiert in unsicheren Zeiten, in der Krise, in der Eskalation. Unsere neugierige Seite möchte verändern, neu entdecken, etwas riskieren. Sie gewinnt an Relevanz, wenn der Druck oder die Unzufriedenheit am höchsten ist, wir keinen anderen Ausweg sehen, wir gezwungen sind, zu handeln. Der Entdeckertrieb. Dann sind wir auch zu radikalen Schritten bereit. Wer hat nicht schon mal seinen Kleiderschrank großzügig entmistet und hemmungslos eingekauft?

Das Neue reizt – und ängstigt. Im Leben müssen wir anpassungsfähig sein, sonst setzen wir uns nicht durch. Das ist eine menschliche Qualität. Evolution, von der Amöbe zum Homo sapiens. Und irgendwie ist es auch ein täglicher Antrieb. Wir möchten innovativ sein, dabei disruptiv und kreativ. Wir schaffen oder antizipieren gern Trends. Beispielsweise in der Mode, in der Sprache, in der Ernährung, bei Technologien oder im Zusammenleben. Das motiviert uns und gibt uns das gute Gefühl, dass wir in Bewegung sind. Am liebsten bis ins hohe Alter.

Für 2024 bedeutet das: es geht wieder aufwärts. Weil wir den Stillstand satthaben. Weil wir nicht länger verwalten, sondern gestalten möchten. Weil wir lieber mitreden als uns gut zureden lassen. Wir leben im Zeitalter der Partizipation. Miteinander gestalten für eine gemeinsame Zukunft. Die Megathemen unserer Zeit drängen: Es braucht richtungsweisende Entscheidungen, Kurswechsel, Umsteuern: Einen Wandel beim Klima, das wir noch beeinflussen können, in der Mobilität, die sich zu langsam dreht, in der Urbanität, weil städtisches Leben unbezahlbar und unwirklich wird. Zeit für Veränderung. Jetzt und immer.