25 JAHRE ART COLLECTION DEUTSCHE BÖRSE - DIE FOTOGRAFIE ALS SPIEGEL DER MENSCHEIT

Seit 25 Jahren prägt die Art Collection Deutsche Börse die Welt der zeitgenössischen Fotografie. Mit über 2.300 Werken von 160 Künstler:innen aus 35 Nationen ist sie eine der bedeutendsten Sammlungen ihrer Art.

Ein Blick zurück: Die Anfänge einer beeindruckenden Sammlung

Die Art Collection Deutsche Börse, heute eine der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Fotografie, begann vor 25 Jahren mit der visionären Unterstützung von Jean-Christophe Ammann, dem ehemaligen Direktor des Museums für Moderne Kunst (MMK). „Ammann setzte Eckpfeiler, die die Sammlung bis heute prägen“, erinnert sich Anne-Marie Beckmann, Direktorin der Deutsche Börse Photography Foundation. Die Sammlung, die mittlerweile über 2.300 Werke von rund 160 Künstler:innen aus 35 Nationen umfasst, widmet sich der „conditio humana“, dem Nachdenken über die Bedingungen der menschlichen Existenz.

Kunst als integraler Bestandteil der Unternehmenskultur

In der Zentrale der Deutsche Börse Group, The Cube in Eschborn, ist die Kunst allgegenwärtig. Von der Kantine über die Meetingräume bis hin zu Ausstellungsbereichen im Gebäude: Überall begegnet man Fotografien, die den Dialog fördern und die Köpfe öffnen sollen. Beckmann beschreibt, wie diese besondere Präsenz der Kunst für die Mitarbeitenden und die Öffentlichkeit gleichermaßen geschaffen wurde: „Wir wollen Köpfe öffnen, Sehfreude anregen, aber auch die Auseinandersetzung mit schwierigen Themen.“ Seit 2015 ist diese Arbeit in die gemeinnützige Deutsche Börse Photography Foundation überführt, die sich dem Sammeln, Ausstellen und Fördern von Fotografie widmet.

Der Auswahlprozess: Intuition und Nachhaltigkeit

Anne-Marie Beckmann erklärt, wie sorgfältig die Werke für die Sammlung ausgewählt werden. „Sich Zeit lassen für die Ankäufe ist ganz wichtig. Mein Sondierungsbereich ist unabhängig von Messen und Fotogalerien. Oft entdecke ich Werke auf großen Festivals oder in Fotobüchern.“ Ihre Herangehensweise ist geprägt von einer tiefen Intuition: „Ich frage mich, bleibt sie spannend, passiert da was?“ Diese geduldige und durchdachte Herangehensweise garantiert, dass die Sammlung auch in der Zukunft relevant bleibt.

Digitale Fotografie und der Wandel des Mediums

Die digitale Fotografie hat die Kunstform revolutioniert, aber Beckmann betont die Wichtigkeit, Bilder lesen zu lernen: „Wir kommunizieren heute mehr denn je mit Bildern, aber mehr ist nicht unbedingt gut. Gerade dann ist es schön, Fotografien zu sehen, die bleiben und vielleicht mehr in sich tragen, als das, was sie abbilden.“ Sie beobachtet zudem eine Rückkehr zum Analogen, insbesondere unter Studierenden, die alte bildgebende Verfahren wiederentdecken. Gleichzeitig eröffnen digitale und skulpturale Präsentationsformen neue Möglichkeiten.

Intuition ist das zentrale Instrument meines Arbeitens Anne-Marie Beckmann, Deutsche Börse Photography Foundation

Internationale Kooperationen und Vielfalt

Kooperationen wie mit der Photographers’ Gallery in London oder dem Foam Fotografiemuseum in Amsterdam sind zentrale Bestandteile der Arbeit der Foundation. „Unsere Partnerschaften fördern nicht nur spannende neue Positionen, sondern ermöglichen uns auch, internationale Perspektiven einzubringen“, so Beckmann. Besonders beeindruckend ist die Jubiläumsausstellung „Look at Us. 25 Years of Art Collection Deutsche Börse“, die facettenreiche Bildsprachen und Narrative präsentiert und neue Perspektiven auf die Welt bietet.

Die Zukunft der Fotokunst

Anne-Marie Beckmann blickt optimistisch in die Zukunft der Fotografie. Sie sieht spannende Entwicklungen durch KI-Technologien, aber auch eine verstärkte Aufmerksamkeit für Bildwelten jenseits des westlichen Kanons. „Es wird immer eine neue Generation geben, die uns beweist, dass nicht alles fotografiert und nicht alles gesehen ist.“ Dieser kontinuierliche Wandel, gepaart mit dem Wunsch, Neugierde und Dialog zu fördern, wird die Art Collection Deutsche Börse auch in den kommenden Jahrzehnten prägen.